Antwort:

Allah (Gepriesen und Erhaben ist Er) beschreibt die Gläubigen als Verurteiler des Übels (Munkar) und Förderer des Guten. Er (Erhaben ist Er) sagt:

{"وَٱلْمُؤْمِنُونَ وَٱلْمُؤْمِنَـٰتُ بَعْضُهُمْ أَوْلِيَآءُ بَعْضٍۢ يَأْمُرُونَ بِٱلْمَعْرُوفِ وَيَنْهَوْنَ عَنِ ٱلْمُنكَرِ"}

„Die Gläubigen, Männer und Frauen, sind Auliyâ’ (Helfer, Unterstützer, Freunde, Beschützer) voneinander; sie gebieten das Ma‘ruf und verbieten das Munkar.“ (Surah At-Tawbah, 9:71). Allah (Erhaben ist Er) sagt auch:

{"وَلْتَكُن مِّنكُمْ أُمَّةٌۭ يَدْعُونَ إِلَى ٱلْخَيْرِ وَيَأْمُرُونَ بِٱلْمَعْرُوفِ وَيَنْهَوْنَ عَنِ ٱلْمُنكَرِ"}

„Lasst aus euch eine Gemeinschaft entstehen, die zum Guten ruft, das Ma‘ruf gebietet und das Munkar verbietet.“ Allah (Erhaben ist Er) sagt auch:

{"كُنتُمْ خَيْرَ أُمَّةٍ أُخْرِجَتْ لِلنَّاسِ تَأْمُرُونَ بِٱلْمَعْرُوفِ وَتَنْهَوْنَ عَنِ ٱلْمُنكَرِ"}

„Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen entstanden ist; ihr gebietet das Ma‘ruf und verbietet das Munkar.“ Es gibt viele Verse, die die Pflicht des Gebietens des Guten und des Verbietens des Übels bestätigen. Dies liegt an der Wichtigkeit dieser Angelegenheit und dem großen Bedarf dafür.

Nach einem authentischen Hadith sagt der Prophet (Friede sei auf ihm): „Wer unter euch etwas Verwerfliches sieht, sollte es mit der Hand ändern; und wenn er nicht stark genug dazu ist, dann sollte er dagegen sprechen; und wenn er nicht stark genug dazu ist, dann sollte er es in seinem Herzen ablehnen, und das ist der schwächste Glaube.“ Überliefert von Muslim in seinem Sahih. Das Ändern des Übels mit der Hand sollte von denen getan werden, die dazu in der Lage sind, wie Herrschern und den zuständigen Behörden und Stellen, die in den Bereichen, für die sie ernannt wurden, für solche Angelegenheiten zuständig sind, dem Emir innerhalb seines Bereichs, dem Richter innerhalb seiner Zuständigkeit und einem Mann in seinem eigenen Haus mit seinen Kindern und seinem Haushalt nach seinen Fähigkeiten.

Wenn er jedoch nicht in der Lage dazu ist, oder wenn die Änderung mit der Hand zu Spaltung und Konflikt führen oder schlimmeren Schaden verursachen könnte, dann sollte er es nicht mit der Hand ändern. Stattdessen sollte er es mit seiner Zunge ändern, indem er dagegen spricht. Das wird ausreichen, um nicht durch die Handlung schlimmere Übel als das zu verursachen, was er zu ändern sucht, wie die Gelehrten sagten. Im Falle der Änderung des Übels mit der Zunge genügt es, zu sagen: „O mein Bruder, fürchte Allah, das ist nicht erlaubt! Du solltest das unterlassen! Du solltest dies und jenes tun, etc.“ auf angemessene Weise. Nachdem er dagegen gesprochen hat, kommt schließlich die Rolle des Herzens, d.h. das Übel im Herzen zu hassen, diese Abneigung offen zu zeigen und sich von denen fernzuhalten, die es tun. Allah ist die Quelle der Stärke.