Frage:

Nach dem Urinieren kommen für ein paar Minuten ein paar Tropfen Urin heraus und dann hört es auf. Ich verwende Klopapier und lege es an die Penisspitze. Ist das angemessen?

Antwort:

Du solltest dich von dem Urin reinigen und dich nicht beeilen (d.h. warten), bis der Urin vollständig gestoppt ist. Dann kannst du die rituelle Waschung (Wudu) vervollständigen. Es ist nicht notwendig, Klopapier an die Penisspitze zu legen. 

Du solltest dich von (den Zweifeln) der Einflüsterungen (waswaas) abwenden, bis sie bei dir aufhören, inschallah. Es ist am besten, den Genitalbereich mit Wasser zu besprenkeln, nachdem man die rituelle Waschung vorgenommen hat, um mögliche Zweifel durch Einflüsterungen zu beseitigen. Dadurch wird dessen Auswirkung (Gefühl, dass Urin austritt) bei dir aufhören, inschallah.

Schaikh Abdulaziz Ibn Baz

(Quelle: Sammlung der Fatwas und Artikel von Scheich Ibn Baz 10/26)


Frage:

Wenn ich uriniere und der Urinstrahl ein wenig unterbrochen wird, fühle ich, nachdem ich die betroffene Stelle gewaschen habe und mich bewege, dass immer noch Tropfen herauskommen. Es dauert eine lange Zeit und hört nicht auf, dass weiter Tropfen austreten.

Was soll ich in dieser Situation tun? Soll ich mich mit dem ersten Waschen begnügen, die Stelle säubern und die Gebetswaschung (Wudu) vervollständigen, oder sollte ich warten, bis kein Tropfen mehr austritt?

Antwort:

Diese Angelegenheit könnte aufgrund von Einflüsterungen und Fehlwahrnehmungen (oder Einbildung) auftreten, die vom Schaitan stammen, und es kann einigen Menschen tatsächlich in den Sinn kommen. Wenn es tatsächlich passiert, sollte man nicht voreilig sein, sondern warten, bis der Urin vollständig gestoppt ist. Anschließend wäscht man sein Geschlechtsteil mit Wasser (istinja) und schließt es ab. Wenn er danach noch etwas befürchtet, sollte er den Bereich um die Genitalien nach der Gebetswaschung (Wudu) mit Wasser besprenkeln. Danach sollte er annehmen, dass das, was er als Nachtropfen fühlt oder an Einbildung hat, von diesem gesprenkelten Wasser kommt; denn dies ist in der Sunnah belegt. Dies könnte ihm helfen, diese Einflüsterungen loszuwerden.

Der Gläubige sollte diese Einflüsterungen ignorieren, denn dies ermutigt den Schaitan. Der Schaitan ist darauf bedacht, die Taten der Menschen zu verderben, wie das Gebets und andere Dinge. Demnach ist es pflicht, auf der Hut vor seinen Intrigen und Einflüsterungen sein und auf Allah vertrauen. Was auch immer an Einflüsterungen auftritt, sollte als vom Schaitan angesehen werden, damit man diesen keine Beachtung schenkt. Wenn etwas (an Urin) mit Gewissheit und ohne Zweifel aus ihm austritt, dann sollte er die Reinigung des Geschlechtsteils (Istinja) wiederholen und auch die Gebetswaschung (Wudu). Wenn jedoch Zweifel besteht, auch wenn er gering ist, sollte er dies ignorieren, um die Reinheit aufrechtzuerhalten und den Schaitan zu bekämpfen.

Der Prophet (sallallahu alayhi wa sallam) wurde gefragt: "O Gesandter Allahs, ein Mann denkt, dass er während des Gebets etwas an Windlassen fühlt?" Er antwortete:

 ﴿ لا يَنْصَرِفْ حَتَّى يَسْمَعَ صَوْتًا أَوْ يَجِدَ رِيحًا ﴾

"Er sollte nicht sein Gebet unterbrechen, es sei denn, er hört ein Geräusch oder riecht einen Geruch." [Bukhari 137, Muslim 361]

Der Prophet (sallallahu alayhi wa sallam) wies ihn darauf hin, dass er sein Gebet nicht aufgrund dieses Gefühls abbrechen sollte, es sei denn, er hört ein Geräusch oder bemerkt einen Geruch.

Schaikh Abdulaziz Ibn Baz

(Quelle: Nuur ala ad-Darb, Kassette Nummer 107, und Sammlung der Fatwas und Artikel von Scheich Ibn Baz 10/122)


Frage:

Bezüglich der Reinigung (Istinja) nach dem Wasserlassen, ist es notwendig, dass ein Mann aufsteht und ein paar Schritte geht, sich räuspert und dann Steine oder Ähnliches zur Reinigung benutzt, jedes Mal, wenn er denkt, dass noch ein bisschen Urin herauskommen könnte? Haben die frommen Vorfahren (Salaf) das so praktiziert? Ist es eine Erneuerung, oder ist es erlaubt?

Antwort:

Alles Lob gebührt Allah. Das Husten nach dem Urinieren, das Gehen, das Hüpfen, das Treppensteigen, das Festhalten an einem Seil, das Prüfen des Gliedes durch Ausdrücken und Ähnliches – all das ist eine Erneuerung und weder obligatorisch noch empfohlen bei den Imamen der Muslime. Ebenso ist das Ziehen des Gliedes eine Erneuerung. Der Prophet hat das nicht vorgeschrieben. Und das Gleiche gilt für das Ausdrücken des Urins, es ist eine Erneuerung. Der in diesem Zusammenhang berichtete Hadith ist schwach und hat keine Grundlage. Urin fließt von Natur aus und, wenn er fertig ist, stoppt er von Natur aus. Er ist, wie gesagt, wie eine Zitze: Wenn du sie lässt, stoppt sie, und wenn du sie ziehst/melkst, fließt es aus ihr.

Wenn der Mensch sein Glied öffnet, könnte etwas davon herauskommen. Wenn er es jedoch in Ruhe lässt, kommt nichts heraus. Er könnte sich sogar einbilden, dass etwas von ihm herausgekommen ist, obwohl es nur Einflüsterungen sind. Wenn die Penisspitze die Kleidung berührt, die kühl ist, könnte denken, dass etwas von ihm herausgekommen ist, obwohl nichts herausgekommen ist.

Der Urin könnte sich in der Harnröhrenspitze befinden und nicht tröpfeln. Und wenn das Glied oder die Vagina oder das Loch mit einem Stein, Finger oder Ähnlichem gedrückt wird, wird die Feuchtigkeit freigesetzt. Dies ist auch eine Erneuerung. Dieser gestaute Urin (in den Harnröhren) muss nicht ausgeschieden werden, gemäß dem Konsens der Gelehrten, weder mit einem Stein noch mit einem Finger oder Ähnlichem. Aber immer, wenn es herauskommt, wird mehr ausfließen, denn es tröpfelt ständig.

Sich mit Steinen (oder Ähnlichem, wie z.B. Toilettenpapier) zu reinigen reicht aus, und es ist nicht notwendig, das Glied mit Wasser zu waschen. Es wird empfohlen (mustahab), dass jemand, der sich reinigt, etwas Wasser auf seine Intimzone spritzt. Wenn er dann die Feuchtigkeit spürt, sagt er, es sei von diesem Wasser.

Was diejenigen betrifft, die unter Inkontinenz leiden, bei der der Urin ohne ihre Wahl fließt und nicht stoppt, sollten sie etwas tragen, um ihn zu stoppen. Wenn der Urin stoppt, solange er sich reinigt und betet, sollte er beten. Wenn nicht, betet er, auch wenn der Urin fließt, wie eine Frau mit dauerhafter Blutung, sie sollte für jedes Gebet die rituelle Waschung vornehmen. Und Allah weiß am besten.

Schaikh ul-Islam Ibn Taymiyyah

(Quelle: Schriften, Briefe und Fatwas von Ibn Taymiyyah im Bereich Fiqh - Band 21 - Seite 106)

Übersetzung: Abu Davut Konyevi

Siehe auch: Beschreibung von Istinja und Istijmar: Wie Geschlechtsteile nach Stuhlgang und Urinieren reinigen?

س: سائل يقول: بعد التبول -أعزكم الله- يخرج مني نقط من البول لمدة دقائق قليلة ثم ينقطع، وأعمل على وضع مناديل داخل فتحة الذكر فهل عملي مناسب؟
ج: عليك أن تستنجى من البول، وعدم العجلة، حتى ينقطع البول، ثم تكمل الوضوء، ولا حاجة إلى وضع المناديل في فتحة الذكر.
وعليك أن تعرض عن الوساوس حتى ينقطع عندك ذلك إن شاء الله.
والأفضل: أن تنضح بالماء ما حول الفرج بعد الفراغ من الوضوء، حتى تحمل ما قد يقع من الوسوسة على ذلك، وبذلك ينتهي عنك إن شاء الله هذا الأثر، والله ولي التوفيق.
سؤال موجه من ع. س من الرياض في مجلس سماحته، (مجموع فتاوى ومقالات الشيخ ابن باز 10/ 26).


س: يقول صاحبنا هذا: أنه عندما يتبول وينقطع البول قليلا ثم بعد أن يغسل مكان البول ويتحرك يحس أنه نزل منه، وأنه يأخذ فترة طويلة لا ينتهي، ينزل قطرات بعد هذا، فيقول: ماذا أفعل هل أكتفي بالوضوء الأول وأغسل المكان وأكمل وضوئي أم أنتظر إلى حين انتهائه؟ أفيدوني أفادكم الله.
ج: هذا الأمر قد يقع من باب الوساوس والأوهام، وهو من الشيطان، وقد يقع لبعض الناس حقيقة، فإذا كان حقيقة فلا يعجل حتى ينقطع البول ثم يغسل ذكره بالماء وينتهي، وإذا خشي من شيء بعد ذلك فليرش ما حول الفرج بالماء بعد الوضوء، ثم يحمل ما قد يتوهمه بعد ذلك على أنه من هذا الماء الذي رش به ما حول الفرج؛ لورود السنة بذلك، هذا قد يعينه على ترك هذه الوساوس.
ولا ينبغي للمؤمن أن يلتفت إلى هذه الوساوس؛ لأن هذا يجرئ عليه الشيطان، والشيطان حريص على إفساد أعمال بني آدم، من صلاة وغيرها.
فالواجب الحذر من مكائده ووساوسه، والاتكال على الله، وحمل ما قد يقع له من الوساوس على أنه من الشيطان، حتى لا يلتفت إليه، فإن خرج منه شيء عن يقين من دون شك أعاد الاستنجاء، وأعاد الوضوء، أما ما دام هناك شك ولو كان قليلا فإنه لا يلتفت إلى ذلك؛ استصحابا للطهارة، ومحاربة للشيطان؛ ولهذا لما سئل النبي ﷺ، فقيل: يا رسول الله، الرجل يخيل إليه أنه يجد الشيء في الصلاة؟ فقال: لا ينصرف حتى يسمع صوتًا أو يجد ريحًا فأرشده النبي ﷺ إلى أنه لا ينصرف من صلاته من أجل هذا التخيل حتى يسمع صوتًا أو يجد ريحًا.
نور على الدرب الشريط رقم (107)، (مجموع فتاوى ومقالات الشيخ ابن باز 10/ 122).


وسئلَ: "عن الاستنجاء، هل يحتاج إلى أن يقوم الرجل ويمشي ويتنحنح ويستجمر بالأحجار وغيرها بعد كل قليل في ذهابه ومجيئه لظنه أنه خرج منه شيء؟ فهل فعل هذا السلف رضي الله عنهم أو هو بدعة أو هو مباح؟"

فأجاب: "الحمد لله، التنحنح بعد البول والمشي والطفر إلى فوق والصعود في السلم والتعلق في الحبل وتفتيش الذكر باسالته وغير ذلك، كل ذلك بدعة ليس بواجب ولا مستحب عند أئمة المسلمين. بل وكذلك، نتر الذكر بدعة، على الصحيح، لم يشرع ذلك رسول الله.

وكذلك، سلت البول بدعة، لم يشرع ذلك رسول الله. والحديث المروي في ذلك ضعيف لا أصل له. والبول يخرج بطبعه، وإذا فرغ انقطع بطبعه، وهو كما قيل: كالضرع، إن تركته قر وإن حلبته در. وكلما فتح الإنسان ذكره فقد يخرج منه، ولو تركه لم يخرج منه، وقد يخيل إليه أنه خرج منه وهو وسواس، وقد يحس من يجده بردا لملاقاة رأس الذكر، فيظن أنه خرج منه شيء ولم يخرج.

والبول يكون واقفًا محبوسًا في رأس الإحليل لا يقطر، فإذا عصر الذكر أو الفرج أو الثقب بحجر أو أصبع أو غير ذلك، خرجت الرطوبة، فهذا أيضًا بدعة. وذلك البول الواقف لا يحتاج إلى إخراج باتفاق العلماء، لا بحجر ولا أصبع ولا غير ذلك، بل كلما أخرجه جاء غيره فإنه يرشح دائمًا.

والاستجمار بالحجر كاف، لا يحتاج إلى غسل الذكر بالماء. ويستحب لمن استنجى أن ينضح على فرجه ماء، فإذا أحس برطوبته قال: هذا من ذلك الماء.

وأما من به سلس البول وهو أن يجري بغير اختياره لا ينقطع، فهذا يتخذ حفاظًا يمنعه، فإن كان البول ينقطع مقدار ما يتطهر ويصلي، وإلا صلى وإن جرى البول كالمستحاضة، تتوضأ لكل صلاة، والله أعلم.

(كتب ورسائل وفتاوى ابن تيمية في الفقه - المجلد 21 - الصفحة 106 - جامع الكتب الإسلامية)