Frage:
Sind Wettervorhersagen erlaubt, oder fallen diese in die Kategorie des Wissens des Verborgenen (al Ghaib) oder der Astrologie?

Antwort:
Das Ständige Komitee sagte:
„Sonnen- und Mondfinsternisse können durch Berechnung der Bewegungen der Himmelskörper bestimmt werden, wodurch man weiß, ob die Finsternis völlig oder teilweise zu erwarten ist. Daran ist nichts Ungewöhnliches, denn es ist keine Angelegenheit des Verborgenen, sondern es ist nur „verborgen“ für diejenigen, die kein astronomisches Wissen besitzen und es ist nicht „verborgen“ für diejenigen, die sich mit dieser Wissenschaft auskennen.

Das bedeutet nicht, dass Sonnen- und Mondfinsternisse nicht zu den Zeichen Allahs gehören, durch die Er Furcht in Seinen Dienern erweckt, um sie so zu ihrem Herrn und dem Gehorsam Ihm gegenüber zurückzurufen.“

Fataawa al-Lajna ad-Da‘ima

Das Ständige Komitee sagte auch:
„Die Wetterprognose und die Vorhersage von starken Winden und Stürmen oder wo Wolken zu erwarten sind oder wo wahrscheinlich Regen fallen wird, basiert auf dem Wissen über die Naturgesetze Allahs. Wer sich mit diesen Gesetzen auskennt, kann sagen, womit er rechnet, jedoch ohne sicheres Wissen, nur auf der Grundlage von wissenschaftlichen Theorien oder der allgemeinen Erfahrung, sodass er es erwarten und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit voraussagen kann, nicht aber mit absoluter Gewissheit, und er hat manchmal Recht und liegt manchmal falsch.“

Fataawa al-Lajna ad-Da’ima



Shaikh Ibn Uthaimin, rahimahullah sagte:
„Derjenige, der von Dingen redet, die durch Berechnungen erarbeitet werden können, ist auf keinen Fall ein Wahrsager, denn es gibt kein Element der Wahrsagerei in dem, was durch Kalkulationen herausgearbeitet wurde.

Wenn jemand eine Sonnen- oder Mondfinsternis vorhersagt, dann ist das keine
Wahrsagerei, denn er hat es anhand von Berechnungen herausgefunden. Wenn er sagt, dass der Sonnenuntergang zu einer bestimmten Zeit in einem Winkel von 20 Grad erfolgen wird, dann ist das kein Wissen des Verborgenen, sondern es ist etwas, was mittels Berechnungen herausgefunden werden kann, und etwas vorherzusagen, was durch Berechnungen erarbeitet werden kann, selbst wenn es in der Zukunft liegt, wird nicht als Wissen des Verborgenen betrachtet oder als Wahrsagerei.

(Frage:)
Ist der 24-Stunden Wetterbericht, wie wir ihn nun haben, Wahrsagerei?

Antwort:
Nein, denn er basiert ebenfalls auf wissenschaftlichen Daten, welche die klimabedingten Zustände beschreiben, und diese Zustände haben mit präzisen Messungen zu tun, die ihnen bekannt sind. Daher können sie vorhersagen, dass durch bestimmte Gegebenheiten wahrscheinlich Regen eintritt oder nicht. Es ist wie die primitive Vorhersage, die wir treffen, wenn wir sehen, dass sich dicke Wolkenberge formen und Donner und Blitz auftreten, und wir sagen, dass es bald regnen wird.

Was zählt, ist dass das, was auf physische Naturerscheinungen hinweist, nicht zum Wissen des Verborgenen gehört, selbst wenn einige ungebildete Menschen denken, dass diese Dinge zur Angelegenheit des Verborgenen gehören, und behaupten, dass der Glaube daran wie der Glaube an Wahrsagerei ist.“

Al-Qaul al-Mufid Sharh Kitab at-Tauhid



Anmerkung:
Siehe auch al-Fataawa al-Kubra (4/424) von Shaikh al-Islam Ibn Taymiyya bezüglich des Wissens der Astronomen über die Zeiten von Sonnen- und Mondfinsternissen, dem Beginn von Frühling und Winter und anderen Angelegenheiten, die durch Berechnungen erarbeitet werden und die nicht zu den Angelegenheiten des Verborgenen gehören.