Schaykh Hammud at-Tuwaijri sagte in ‘Al-Qawl al-Baligh’, S. 11: „Das wichtigste Buch unter den Tablighis ist das ‚Tablighi Nisaab‘ (auch bekannt als ‚Fadaa’il al-A’maal‘), welches von einem ihrer Führer, dessen Name „Muhammad Zakariyya al-Kandahlawi“ ist, geschrieben wurde. Sie schenken diesem Buch große Achtung, und respektieren es als Ahl as-Sunnah respect as-Sahihayn unter anderen Büchern des Hadith.
Die Tablighis machten dieses Buch zum wichtigsten Nachschlagewerk für die Inder und anderen Nichtaraber, die ihm folgen. Es beinhaltet sehr viele Angelegenheiten des Schirk, sowie Neuerfindungen (Bid’ah), Mythen und erfundene (mawduu‘) und schwache (da’iif) Ahadith. Tatsächlich ist es ein Buch des Übels, der Irreleitung und Verwirrung (Fitnah).“


Schaykh Schams ad-Diin al-Afghaani sagte in seinem Buch ‚Juhud ‘Ulamaa’ al-Hanafiyyah fi Ibtaal ‘Aqaa’id al-Quburiyyah‘, 2/776: „Die führenden Imame der Deobandis haben Bücher, welche von den Deobandis geehrt werden, aber sie sind mit den Mythen der Grabesanbeter und Sufi-Vergötterung gefüllt, wie – und er nannte eine Reihe von Büchern, inklusive des ‚Tablighi Nisaab‘, d.h., ‚Nisaab at-Tabligh‘, und ‚Manhaj at-Tabligh‘. Diese Deobandis haben diese Bücher nicht öffentlich zurückgewiesen oder gegen sie gewarnt und sie haben nicht verhindert, dass sie gedruckt und verkauft wurden. Die Märkte in Indien und Pakistan sind voll mit ihnen.“


Frage:
Ich bin ein Muslim, der in England lebt und ich möchte dem Weg der Ahlus-Sunnah wa-l-Jamaa‘ah in allen Aspekten meines Lebens folgen. Auf dieser Basis versuche ich religiöse Bücher in Urdu zu lesen. Während ich einige religiöse Bücher las, welche von berühmten und prominenten indischen Gelehrten geschrieben wurden, die der Deobandi Jamaa‘at at-Tabligh angehören, deren Name Shaykh Muhammad Zakariyya Kandahlawi, der Schaykh des Hadith ist, fand ich in seinem Buch ‚Tablighi Nisaab‘ (S. 113), unter Kapitel 5, eine Geschichte, die von dem Autor eines Buches mit dem Namen Rawnaq al-Majaalis zitiert wurde. Dies ist die Geschichte eines Händlers, welcher starb und dessen Besitztum zwischen seinen beiden Söhnen aufgeteilt wurde. Zusätzlich zu einem großen Vermögen, welches der Verstorbene hinterlassen hatte, hatte er auch ein Haar vom Kopf des Propheten (sallallahu alayhi wa sallam) hinterlassen. Der jüngere Sohn behielt das Haar vom Kopf des Propheten (sallallahu alayhi wa sallam) und gab dafür den Reichtum auf, den er von seinem Vater geerbt hätte, indem er diesen seinem Bruder zusprach. Was passierte war, dass derjenige, welcher den Reichtum nahm, bald pleite wurde, während derjenige, der das Haar nahm, reich wurde. Nach dem Tod des jüngeren Bruders, in dessen Besitz das Haar war, sah einer der Rechtschaffenen den Propheten (sallallahu alayhi wa sallam) im Traum, der zu ihm sagte: „Wer immer etwas braucht, sollte zu dem Grab des jüngeren Bruders gehen und dort neben seinem Grab Allah anrufen, damit Er sein Gebet erhört.” Dies ist ein Zitat aus dem Buch ‚Tablighi Nisaab‘.

Ich las auch ein anderes Buch, welches ‚Tarikh Mashaayikh Juththat‘ genannt wird und vom selben Autor, Shaykh Muhammad Zakariyya Kandahlawi geschrieben wurde. Auf S. 232, erwähnt er Shaykh Haji Imdaadullah Muhaajir Makki, als der in seiner letzten Krankheit lag und von einem seiner Anhänger besucht wurde, der über seinen Zustand sehr betrübt war. Der Shaykh bemerkte, dass sein Besucher traurig wegen ihm war und so sagte er zu ihm: „Sei nicht traurig, denn der Asket (Zaahid) stirbt nicht; vielmehr wandert er von einem Ort zum anderen und kümmert sich um die Belange der Menschen, während er in seinem Grab liegt, so wie er dies tat, als er am Leben war.” Dies ist ein Zitat aus dem Buch ‚Tarikh Mashaayikh Juththat‘.

Ich möchte Ihre weise Meinung zu dem Obengenannten hören und auch zu den folgenden Angelegenheiten:

  1. Ist er – der Autor – und derjenige, welcher diese Geschichte berichtete, im Lichte dieses Glaubens, welcher in seinen Büchern und seinen Worten reflektiert wird, noch ein Muslim? Bitte erklären Sie uns dies mit Beweisen aus Qur‘aan und Sunnah.
  2. Wenn er kein Muslim mehr ist, wie sieht der Beweis aus Qur’aan und Sunnah aus, dass er sich außerhalb der Grenzen des Islam befindet?

Antwort:
Was aus diesen Büchern zitiert wurde, wie das Beispiel in der Frage, kommt unter die Überschrift „Abscheulicher Neuerfindung und Mythen“, welche auf keinem gesunden islamischen Prinzip basieren und keine Basis im Buch Allahs oder der Sunnah des Propheten (sallallahu alayhi wa sallam) haben. Niemand sagt so etwas oder glaubt daran, außer jemand, der verwirrt und blind der Wahrheit gegenüber ist und der vom rechten Weg abgekommen ist.
Die Behauptung dass ein Haar des Propheten (sallallahu alayhi wa sallam) noch existiert und dass es denjenigen reich macht, der es aufhebt und die Behauptung, den Propheten (sallallahu alayhi wa sallam) im Traum gesehen zu haben, der den Menschen erzählt, am Grab dieses Mannes zu beten – alles das sind Lügen und Erfindungen, für die es keine Beweise gibt. Es wird in einem sahih Bericht überliefert, dass der Prophet (sallallahu alayhi wa sallam) sagte:

{إن الشيطان لا يتمثل بي.}

„Der Satan kann nicht in meiner Gestalt erscheinen.“ (Mutaffaq ‘alayh). Wie kann der Prophet (sallallahu alayhi wa sallam) Menschen befehlen, Allah an Gräbern anzurufen, wenn er solche Taten während seines Lebens verbot und vor ihnen in den strengsten Tönen warnte und wenn er es verbot, Übertreibungen zu begehen in Bezug auf Propheten und rechtschaffene Menschen, indem man nach ihrem Tode versucht sich durch sie Allah zu nähern (Tawassul)?
Er (sallallahu alayhi wa sallam) starb nicht, bevor Allah durch ihn die Religion vervollkommnete und seine Gnade vollendete. Deshalb gibt es nichts, was zur Religion hinzugefügt oder weggenommen werden kann. Der Glaube, dass Bittgebete an Gräbern erhört werden, ist eine Erneuerung (Bid‘ah), für die es keine Basis im Islam gibt, und es kann eine Person dazu bringen, großen Schirk zu begehen, wenn sie den Bewohner des Grabes anruft, anstelle Allah oder wenn sie ihn neben Allah anruft, oder wenn sie glaubt, dass der Tote die Macht hat, Vorteile zu bringen oder Schaden zuzufügen, weil der Einzige, der Vorteile bringen oder Schaden zufügen kann, Allah ist, Gepriesen sei Er.

Ebenso ist der Glaube, dass der Asket (Zaahid) nicht stirbt, sondern dass er von einem Ort zum nächsten wandert und dass er die Belange der Menschen aus seinem Grab heraus erfüllen kann, so wie er dies tat, als er lebte, ein falscher Glaube; es ist der Glaube der irregeleiteten Sufis. Es gibt keine Basis dafür; was vielmehr durch die Verse und Sahih-Ahadith angezeigt wird, ist, dass jede Person in dieser Welt sterben wird. Allah, Erhaben ist Er, sagt:

{إِنَّكَ مَيِّتٌ وَإِنَّهُمْ مَيِّتُونَ}

„Wahrlich, Du (oh Muhammed) wirst gewiss sterben, und auch sie werden sterben.“ (Surah Az-Zumar 39:30)

{وَمَا جَعَلْنَا لِبَشَرٍ مِنْ قَبْلِكَ الْخُلْدَ أَفَإِنْ مِتَّ فَهُمُ الْخَالِدُونَ}

„Und Wir haben für kein menschliches Wesen vor dir ewiges Leben bestimmt. Wenn du nun stirbst, werden sie dann ewig leben?“ (Surah al-Anbiyaa’ 21:34)

{كُلُّ نَفْسٍ ذَائِقَةُ الْمَوْتِ}

„Jede Seele wird den Tod kosten.“ (Surah al-Anbiyaa’ 21:35).

Die Sahih-Ahadith zeigen auch an, dass, wenn eine Person stirbt, alle ihre Taten zu einem Ende kommen werden, außer drei: Nützliches Wissen, ein rechtschaffenes Kind, welches für sie beten wird und eine fortdauernde Spende (Sadaqah Jaariyah).

Der Verstorbene im Grab hat keine Macht, sich selbst zu schaden oder zu nützen, und es ist zutreffender zu sagen, dass jemand, der in solch einem Zustand ist, keine Macht hat, dies für jemand anderen zu tun. Es ist nicht erlaubt, Hilfe, für Dinge, die nur Allah erfüllen kann, bei jemand anderem als bei Allah zu suchen; solche Belange von den Toten zu erbitten, ist großer Schirk. Jeder, der etwas anderes als das glaubt, hat Kufr im Sinne von großem Kufr begangen und ist aus dem Islam heraus gefallen -– Allah bewahre – weil er die Beweise aus dem Buch Allahs und der Sunnah Seines Propheten (sallallahu alayhi wa sallam) mit dem Ergebnis abgelehnt hat. Er muss diese Sünde aufrichtig bereuen, sich fest vornehmen, nie mehr zu dieser schlimmen Tat zurück zu kehren und dem Weg der rechtschaffenen frommen Vorfahren der Ahlus-Sunnah wa-l-Jamaa‘ah zu folgen, um das Wohlgefallen Allahs zu Erlangen und Sein Paradies und um sicher vor Seiner Strafe zu sein. (Fataawa al-Lajnah ad-Daa’imah, Band 2, 2/97)


In ‚Al-Mawsu‘ah al-Muyassarah fi-l-Adyaan wa’l-Madhaahib wa-l-Ahzaab al-Mu’aasirah‘, 1/322, heißt es: „In ihren Versammlungen in den arabischen Ländern fokussieren sie – d.h., die Jamaa‘at at-Tabligh – sich auf das Lesen von ‚Riyadh as-Saalihiin‘, aber in den nicht arabischen Ländern, fokussieren sie sich auf das Lesen von ‚Hayat as-Sahaabah‘ und ‚Tablighi Nisaab‘; das letzte Buch ist voll von Mythen und da‘if (schwachen) Ahadith.“


Anmerkung: Das Buch ‚Fadaail al-Amaal‘ (ursprünglicher Titel ‚Tablighi Nisab‘) von Muhammad Zakareeyyaa al-Kaandahlawee ist eine Sammlung von Kapiteln über verschiedene gute Taten. Es wurde von dem Autor geschrieben, um für die Gruppe Jamaa‘at al-Tabligh ein Nachschlagewerk zu sein. Dieses Buch, welches sie in ihren Versammlungen lesen und in ihren Schulen und Moscheen studieren, wurde für sie sehr wichtig. Es ist in Urdu geschrieben, weshalb es sich nicht in den arabischen Ländern verbreiten konnte. Vielmehr ist es in den Ländern, in denen die Jamaa‘at al-Tabligh verbreitet sind, wie Indien, Pakistan und Afghanistan weithin bekannt.