Frage 1:

Ich habe ein Hadith gelesen, das besagt: "Schlagt oder beschimpft nicht eine Person, deren Name Muhammad ist." Wie authentisch ist dieses Hadith?

Antwort:

Dieses Hadith ist mawdu' (erfunden) und fälschlicherweise dem Gesandten Allahs (Friede sei auf ihm) zugeschrieben. Es hat keine Grundlage in der gereinigten Sunnah. Das Gleiche gilt für die Aussage, „Wer auch immer Muhammad genannt wird, genießt den Schutz von Muhammad und sein Name wird ihn dem Paradies näher bringen.“ Das Gleiche gilt für diejenigen, die sagen: „Wer auch immer Muhammad genannt wird, dessen Haushalt wird dies und das haben…“ All diese Berichte sind grundlos. Was zählt, ist Muhammad (Friede sei auf ihm) zu folgen, nicht nach ihm benannt zu sein. Wie viele, die Muhammad genannt werden, sind böse, weil sie Muhammad nicht folgen oder seine Scharia (Islamisches Gesetz) nicht umsetzen? Namen reinigen die Menschen nicht; was sie reinigt, sind ihre rechtschaffenen Taten und ihre Gottesfurcht. Wer also Ahmad oder Muhammad oder Abu Al-Qasim genannt wird und ein Kafir (Ungläubiger/Nicht-Muslim) oder Fasiq (jemand, der das islamische Gesetz offenkundig verletzt) ist, wird von seinem Namen nicht profitieren. Jeder sollte Allah fürchten und sich bemühen, Ihm zu gehorchen und sich an die Scharia Allahs zu halten, mit der Er Seinen Propheten Muhammad gesandt hat. Dies ist es, was ihm nützt und dies ist der Weg zum Heil und zur Sicherheit. Was Namen ohne Praxis im Einklang mit der Scharia betrifft, so haben sie nichts mit Erlösung oder Strafe zu tun. Es war ein Fehler von Al-Busiry in seinem Gedicht Al-Burdah zu sagen:

„Wahrlich, ich habe eine Sicherheit durch ihn aufgrund meines Namens, d.h. Muhammad, und er ist der treueste aller Menschen in der Erfüllung seiner Versprechen.“

Er machte einen noch schlimmeren Fehler, als er sagte:

„Oh großzügigster aller Menschen, ich habe niemanden, an den ich mich wenden kann, außer dir, bei Eintritt einer weitverbreiteten Katastrophe. Wenn du bei meiner Auferstehung meine Hand nicht ergreifst, aus Güte, dann sage sicherlich, ich bin gestürzt. Und das Wissen der Bewahrten Tafel (Al-Lawh) und des Stiftes ist ein Teil deines Wissens.“

Dieser arme Dichter sucht Zuflucht beim Gesandten (Friede sei auf ihm) statt bei Allah (Erhaben und Gepriesen ist Er). Er erwähnte, dass er verloren ist, wenn der Gesandte (Friede sei auf ihm) ihm nicht hilft, und vergaß, dass Allah (Erhaben ist Er) derjenige ist, der Schaden und Nutzen, Geben und Vorenthalten sowie das Retten Seiner Awliya' (fromme Leute) bewirkt. Er betrachtete den Gesandten (Friede sei auf ihm) als den Verwalter des diesseitigen Lebens und des Jenseits und dass sie einige seiner Gaben sind. Er machte ihn zum Kenner des Ghayb (des Verborgenen) und dass das Wissen um das Lawh und den Stift zu seinem Wissen gehört. Dies ist völliger Kufr (Unglaube) und Übertreibung. Wir bitten Allah um Wohlergehen und Sicherheit.

Wenn er in diesem Glauben starb, dann starb er im schlimmsten Kufr und in der Irre. Jeder Muslim sollte sich vor dieser Übertreibung hüten und sollte nicht durch Al-Burdah und seinen Komponisten getäuscht werden. Allah ist derjenige, der um Hilfe gebeten wird, und auf Ihn vertrauen wir. Es gibt weder Macht noch Kraft außer bei Allah!

Schaykh Abdulaziz bin Baz, rahimahullah

Quelle: Majmu’ al-Fatawa Ibn Baz, Teil 6, Seite 370-371. Übersetzung: Abu Davut Konyevi