Frage:
Ist es erlaubt einen vertrauenswürdigen Gelehrten zu loben? Der Gesandte Allahs (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte:

{إذا لقيتم المداحين فاحثوا في وجوههم التراب}

„Wenn ihr die Lobenden trifft, so werft Staub in ihre Gesichter.“ [1] Was bedeutet dieser Hadith?

Antwort:
Die Grundregel ist, dass loben (oder schmeicheln) makruuh (verhasst) ist. Wenn allerdings der Nutzen überwiegt und der Schaden unwahrscheinlich ist, ist es zulässig, Worte des Lobes zu diesem Zweck zu sagen, (wie z.B.): „Ich denke, dass XY so-und-so ist, doch niemand kann es bestätigen außer Allah.“ [2]

Was den Hadith in der Fragestellung angeht, so ist dies von Muslim, Abu Dawud, At-Tirmidhi und Ibn Majah überliefert worden. Es bedeutet, dass jemand, der es zur Gewohnheit macht, die Menschen zu loben, um ihre Gunst zu gewinnen, nichts erreicht. Vielmehr wird er Enttäuschung und Entbehrung erfahren. Er (sallAllahu alayhi wa sallam) bezog sich metaphorisch auf die Entbehrung, indem er Staub erwähnte, wie wenn man sagt: „Er hat nichts außer Staub.“

Und der Erfolg ist bei Allah. Möge der Frieden und Segen auf unserem Propheten Muhammad, seiner Familie und seinen Gefährten sein.


Das Ständige Komitee für wissenschaftliche Forschung und Rechtsfragen
(Abdulaziz ibn Baz, Abdurrazzaa Afifi, Abdullah ibn Ghudayyan)

alifta.net> Band Nr. 26, Seite 124: Sonstiges Fatawa 3> Schlechten Gefährten ausweichen> Lob; Zweite Frage von Fatwa Nr. 11864


[1] Sahih Muslim, Nr. 3002; Sunan Al-Tirmidhi, Nr. 2393; Sunan Abu Dawud, Nr. 4804; Sunan Ibn Majah, Nr. 3742; und Ahmad ibn Hanbal, Musnad, Band 6, S. 5

[2] Anmerkung:

„Hisnul Muslim“, 113. Was der Muslim sagt, wenn er einen Muslim lobt

Er (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte: „Wenn einer von euch seinen Gefährten unbedingt loben will, so soll er sagen:

أَحْسِبُ فُلاَناً... وَاللَهُ حَسِيبُهُ; وَلاَ أُزَكِّي عَلَى اللَهِ أَحَداً, أَحْسِبُهُ -إِنْ كَانَ يَعْلَمُ ذَاكَ- ... كَذَا وكَذَا.

Aḥsibu ... [Erwähnung dessen Name] wa-l-lāhu ḥasībuh; wa lā uzakkī ʿalā-l-lāhi aḥadan aḥzibuhu - in kāna yaʿlamu ḏāk ... [dies und jenes].

‚Ich habe von dem ... [Erwähnung dessen Name] eine Ansicht und Allah ist sein Abrechner; und ich erkläre niemanden bei Allah für unbescholten, ich halte ihn – wenn er dies von ihm weiß – für ... [dies und jenes].“ (Muslim, 4/2296)

„Hisnul Muslim“, 114. Was der Muslim sagt, wenn er gelobt wird

اللَّهُمَّ لاَ تُؤَاخِذْنِي بِمَا يَقُولُونَ. وَاغْفِرْ لِي مَا لاَ يَعْلَمُونَ, [وَ اجْعَلْنِي خَيْرًا مِمَّا يَظُنُّون].

Allāhumma lā tu'āḫiḏnī bi-mā yaqūlūn. Wa-ġfir lī mā lā yaʿlamūn, [wa-ǧʿalnī ḫayran mim-mā yaẓunnūn].

„Oh Allah, belange mich nicht für das, was sie sagen. Und vergib mir das, worüber sie kein Wissen haben, [und stufe mich besser ein, als sie mich einschätzen].“ (Al-Bukhaary in ‚Al-Adab al-Mufrad‘, Nr. 761. Al-Albaani stufte seine Isnaad in ‚Sahih Al-Adab al-Mufrad‘, Nr. 585 als sahih ein; Schu’ab Al-Imam 3/228 von Al-Bayhaqi.)