Der Prophet (صلى الله عليه وسلم) sagte:
"Von den Vorzeichen der Stunde ist, dass das Wissen verschwindet, die Unwissenheit sich verbreitet, Alkohol getrunken wird und der uneheliche Geschlechtsverkehr sich verbreitet."

Al-Buchary: 80

Imam adh-Dhahabi (رحمه الله) sagte:
"Und es wurde den Menschen nur wenig vom Wissen gegeben. Und heutzutage ist von dem wenigen Wissen nur wenig übriggeblieben, und dies ist bei wenigen Menschen. Und wie wenig sind die, die gemäss diesem wenigen Wissen handeln."

Tadkirat al-Huffaath, 3/157

Der Prophet (صلى الله عليه وسلم) sagte, als er von Jibril (عليه السلام) über die Vorzeichen der Stunde gefragt wurde: "Wenn du die barfüssigen, nackten, armen Schafhirten siehst, wie sie Gebäude um die Wette bauen."
Muslim: 1

Al-Haafith an-Nawawi (رحمه الله) sagte:
"Die Bedeutung davon ist, dass den Beduinen und Ihresgleichen von den Bedürftigen und Armen das Diesseits ausgebreitet wird, so dass sie mit ihren Bauten prahlen, und Allah weiss es am besten."
al-Minhaadsch, 1/159.

Al-Allama al-Uthaimiin (رحمه الله) sagte:
"Sie bauen ihre Gebäude um die Wette, wer von ihnen höher baut und wer von ihnen schöner baut. Und zuvor waren sie arm und mittellos, jedoch hat sich der Zustand schnell geändert und dies bedeutet, dass die Stunde nahe ist."
Scharh al-Arba'iin, S. 55.

Imam as-Saffaariini (1188 n.H.) (رحمه الله) sagte:

"So wisse, dass sich die Vorzeichen der Stunde in drei Teile einteilen lassen.
Ein Teil ist bereits in Erscheinung getreten und zu Ende gegangen. Dies sind die (zeitlich) zurückliegenden Zeichen.
Ein weiterer Teil ist in Erscheinung getreten, jedoch noch nicht zu Ende gegangen, vielmehr steigern sie (diese Vorzeichen) sich, bis sie einen bestimmten Grad erreichen und dann wird der dritte Teil in Erscheinung treten.
Dies sind die (zeitlich) nahen und grossen Vorzeichen, welche von der Stunde gefolgt werden. Diese (Vorzeichen) folgen schnell aufeinander, sowie geordnete Perlen einer Kette, die aufgeschnitten wurde."

Lawaami' al-Anwaar al-Bahiyya, 2/66.

Al-Qurtubi (671 n. H.) (رحمه الله) sagte:
"Die Gelehrten, möge Allah sich ihnen erbarmen, sagten über die Weisheit in den Vorzeichen (der Stunde) und auf was sie die Menschen hinweisen:

Dass die Menschen auf ihre Unachtsamkeit aufmerksam gemacht werden und dass sie angespornt werden, Vorkehrungen zu treffen, indem sie Reue zeigen und sich (Allah) zuwenden, so dass sie nicht überrascht werden und daran gehindert werden, ihre Versäumnisse wieder gut zu machen.
So sollen die Menschen, nachdem die Vorzeichen der Stunde in Erscheinung getreten sind, sich mit sich selbst befassen, sich vom Diesseits zurückziehen und sich auf die festgesetzte Stunde vorbereiten, und Allah weiss es am Besten."

at-Tadhkira, S. 1217

Der Prophet (صلى الله عليه وسلم) sagte:
"Die Stunde wird nicht eintreffen, bis nicht ein Feuer aus dem Hidschaaz hervorkommen wird, welches die Hälse der Kamele in Busra beleuchtet."
Al-Buchari, 7118, Muslim, 7289

Al-Haafith an-Nawawi (رحمه الله) sagte:
"In unserer Zeit ist in Madinah ein Feuer hervorgekommen und zwar im Jahre 654 (n. H.). Es war ein sehr gewaltiges Feuer, welches auf der östlichen Seite von Madinah hinter dem Lava-Feld hervorgekommen ist.
Die Kenntnis darüber wurde bei den Leuten von ash-Shaam (Levante) und den übrigen Ländern vielfach überliefert und diejenigen von den Leuten von Madinah, die anwesend waren, haben mir darüber berichtet."
al-Minhaadsch, 18/28.

Al-Haafith Ibn Kathiir (رحمه الله) sagte:
"Und was Busra angeht, so erzählte mir der oberste Richter Sadr ud-Diin Ali ibn Abi al-Qaasim at-Tamiimi al-Hanafi, dass sein Vater Scheich Safiiyud-Diin, welcher Lehrer in Busra war, ihm erzählte, dass ihm am nächsten Morgen, mehrere Beduinen, die in der Nähe von Busra waren, berichteten, dass sie das Licht des Feuers, welches vom Hidschaaz hervorgekommen ist, auf den Hälsen ihrer Kamele gesehen haben."
Al-Bidaaia wa an-Nihaaia, 9/298, 299.

Anmerkungen:
- Busra ist eine Stadt, die sich im heutigen Syrien befindet.
- Der Hidschaaz ist die westliche Region des heutigen Saudi-Arabiens.

Al-Allama Hamuud at-Tuwaidschri (1413 n.H.) (رحمه الله) sagte:
"Alle Angelegenheiten, über welche der Prophet (صلى الله عليه وسلم) uns berichtete, dass sie nach ihm eintreffen werden, sind genauso geschehen, wie er es uns berichtete. So zählt dies zu seinen Wundern und Zeichen seines Prophetentums.
Und das Erscheinen der Wunder nach der Zeit des Prophetentums - im speziellen in diesem Zeitalter, das (zeitlich) weit entfernt zu seiner (صلى الله عليه وسلم) Zeit liegt - vermehrt den Gläubigen ihren Glauben an ihn und den Glauben an das Verborgene, das bereits geschehen ist, und das Verborgene, das noch nicht eingetroffen ist, von dem er uns berichtete."

Ithaaf al-Dschamaa'a, 1/6-7

Muaffaq ud-Din Ibn Qudaama (620 n.H.) (رحمه الله) sagte:
"Es ist Pflicht, dass man an alles glaubt, was der Prophet (صلى الله عليه وسلم) berichtete und korrekt von ihm überliefert wurde. Seien es Angelegenheiten, die wir bezeugten oder die uns verborgen blieben, so wissen wir, dass sie wahr sind, egal ob wir sie verstanden haben oder nicht, oder keine Kenntnis über die Realität davon haben; wie der Hadith über die Isra und Mi'raadsch (Nachtreise und Himmelsfahrt)."

Weiter sagte er:
"Und davon sind die Vorzeichen der Stunde:
Wie das Erscheinen des Dajjal, das Herabkommen von Isa ibn Mariam (عليه السلام) und dass er ihn (den Dajjal) darauf tötet, das Erscheinen von Ya'dschuudsch und Ma'dschuudsch, das Erscheinen des Tieres (Daabba), das Aufgehen der Sonne vom Westen und was ihnen ähnlich ist und korrekt überliefert wurde."

Lum'at al-I'tiqaad, 28-31

Al-Allama Hamuud at-Tuwaidschri (1413 n.H.) (رحمه الله) sagte:
"Und die Vielzahl der Überlieferungsketten über die Mittelung des Verborgenen ist nicht eine Bedingung, dass es Pflicht ist daran zu glauben, sowie dies einige der Leute der Erneuerungen und wer ihnen folgt, von den blind folgenden Rechtswissenschaftlern und weitere von den unwissenden Leuten dieser Zeit, wie die Modernisten und Ketzer, behaupten. Denn alles was mit einer korrekten Überlieferungskette zum Propheten (صلى الله عليه وسلم) zurückgeführt werden kann, so ist es Pflicht daran zu glauben, ob es nun mit einer Vielzahl von Überlieferungsketten (Mutawaatir) oder nur wenigen Überlieferungsketten (Aahaad) überliefert wurde. Und dies ist die Aussage der Ahlus-Sunna wa al-Dschamaa'a."

Ithaaf al-Dschamaa'a, 1/7

Hudhaifa ibn Asiid al-Ghifaari (رضي الله عنه) sagte:

Der Prophet (صلى الله عليه وسلم) kam zu uns, während wir etwas besprachen. So fragte er: "Was besprecht ihr?" Sie sagten: "Wir gedenken der Stunde." Er sagte: "Sie wird nicht eintreffen, bis ihr nicht zuvor zehn Zeichen sehen werdet." Davon erwähnte er den Rauch (ad-Duchaan), den Dajjal, das Tier (ad-Daabba), das Aufgehen der Sonne vom Westen, das Herabkommen von Isa ibn Mariam (صلى الله عليه وسلم), Ya'dschuudsch und Ma'dschuudsch, drei Erdsenkungen; eine Erdsenkung im Osten, eine Erdsenkung im Westen und eine Erdsenkung auf der arabischen Halbinsel. Und das letzte davon ist ein Feuer, das aus dem Jemen hervorkommen und die Menschen zu ihrem Versammlungsplatz treiben wird.

Muslim, 7285

Es gibt jedoch weitere Hadithe mit einer anderen Reihenfolge dieser Zeichen.

Al-Haafith ibn Hadschr (رحمه الله) sagte:
"Aus allen Überlieferungen geht hervor, dass der Dajjal das erste der gewaltigen Zeichen ist, welche die allgemeine Veränderung der Zustände auf dem grössten Teil der Erde ankündigen und mit dem Tod von Isa ibn Mariam enden und dass das Aufgehen der Sonne vom Westen, das erste aller gewaltigen Zeichen ist, welche die Veränderung der Zustände der oberen Welt (oberhalb der Erde) ankündigen und mit dem Eintreffen der Stunde enden. Und womöglich wird das Tier am Tag, an dem die Sonne vom Westen aufgehen wird, hervorkommen."

Weiter sagte er:
"Und die Weisheit davon ist, dass beim Aufgehen der Sonne vom Westen das Tor der Reue geschlossen wird. Darauf wird das Tier hervorkommen und den Gläubigen vom Ungläubigen unterscheiden; und zwar um den Zweck des Schliessens vom Tor der Reue zu vervollständigen. Und das erste der Zeichen, welche das Eintreffen der Stunde ankündigt, ist das Feuer, welches die Menschen versammeln wird."

Fath al-Baari, 11/353

Der Prophet (صلى الله عليه وسلم) sagte:
"Die Stunde wird nicht eintreffen, bis nicht die Römer bei al-A'maaq oder Daabiq einfallen werden. So wird ihnen ein Heer, das von al-Madinah ausrücken wird, entgegentreten. Sie werden von den besten Leute der Erde zu jener Zeit sein. Als (die Heere) sich (zum Kampf) aufreihen, werden die Römer sagen: Lasst uns den Weg frei zu denjenigen, die von uns gefangen genommen wurden, damit wir sie bekämpfen können. So werden die Muslime sagen: Nein, bei Allah, wir werden euch den Weg zu unseren Brüdern (die Römer die Muslime geworden sind) nicht frei machen. Und dann werden sie die (Römer) bekämpfen. Ein Drittel (von den Muslimen) wird fliehen und Allah wird ihnen niemals vergeben, ein Drittel wird umgebracht und sie sind die besten Märtyrer bei Allah und ein Drittel wird siegen und sie werden niemals in Versuchung fallen. Danach werden sie al-Qustantiiniia einnehmen und währenddem sie die Beute aufteilen und ihre Schwerter bereits an den Olivenbäumen aufgehängt haben, wird der Satan rufen: Der Masiih (ad-Dajjal) ist zu euren Familien gekommen. So werden sie al-Qustantiiniia verlassen. Jedoch ist dies eine Lüge (vom Satan). Und als sie in asch-Schaam ankommen, erscheint der Dajjal. Und während dem sie sich vorbereiten zum Kampf (gegen ihn und seine Anhänger) reihen sie sich in Reihen auf um das Gebet zu verrichten und dann wird Isa ibn Mariam (صلى الله عليه وسلم) herabkommen und sie (beim Gebet) anführen. Und als der Feind Allahs (ad-Dajjal) ihn (Isa) sehen wird, löst er sich auf, sowie sich Salz im Wasser auflöst. Und würde er ihn lassen, so hätte er sich aufgelöst, bis er stirbt. Jedoch Allah wird ihn durch die Hand von ihm töten und er (Isa) wird ihnen sein Blut an seiner Lanze zeigen."

Muslim, 7278

Al-Allama Hamuud at-Tuwaidschri (رحمه الله) sagte:
"Al-Qustantiiniia wurde im Jahre 857 n.H. durch den osmanischen Sultan Muhammad al-Faatih eingenommen.
In den Hadithen wird jedoch nicht diese Eroberung erwähnt. Denn jene wird nach der grossen Schlacht und kurz vor der Erscheinung des Dajjal sich ereignen. Und jene Eroberung wird durch Tasbiih, Tahliil und Takbiir geschehen und nicht durch eine Vielzahl von Kämpfern und Kriegsgeräten."

Ithaaf al-Dschamaa'a, 1/403-404 (zusammengefasst)

Anmerkungen:
- Mit al-Qustantiiniia ist Istanbul gemeint
- Al-A'maaq und Daabiq sind zwei Orte in asch-Schaam in der Nähe von Aleppo