Frage:

Jeden Abend nach dem 'Ischa' (Nacht)-Gebet unterrichte ich nicht-arabische Muslime im Rezitieren des Qurans um Allahs (Erhaben ist Er) willen. So unterrichte ich Menschen verschiedener Nationalitäten wie Pakistaner, Inder, Somalier und andere an meinem Wohnort. ... Das Problem ist, dass sie mir danken und in ihrem Lob und ihrer Anerkennung übertreiben, und ich fürchte das Hadith, das von Abu Hurayrah (möge Allah mit ihm zufrieden sein) bezüglich der drei Männer berichtet wird, die in die Hölle eintreten werden. Einer von ihnen ist ein Quranrezitator, zu dem Allah sagen wird: "Du hast den Quran rezitiert, um (von den Leuten) zu hören: 'Er ist ein (guter) Rezitator', und das wurde gesagt." Tatsächlich missbillige ich, was sie tun, und versuche, sie davon abzuhalten, aber was ist mein Fehler darin. Werde ich als sündig betrachtet, wenn ich aufhöre, sie zu unterrichten? Was soll ich tun?

Antwort:

Für diese gute Tat sind Sie in jedem Fall zu danken. Der Prophet (Friede sei auf ihm) sagte in einem Sahih (authentischen) Hadith: "Die Besten unter euch (Muslimen) sind diejenigen, die den Quran lernen und lehren." Daher sind Sie für Ihre Bemühungen zu danken und Sie werden eine große Belohnung erhalten, und es gibt keinen Tadel für Sie, solange Sie Ihre Handlung Allah (Erhaben ist Er) widmen. Ihr Lob wird Ihnen nicht schaden, aber Sie müssen sie beraten und ermahnen, im Loben nicht zu übertreiben. Es ist ausreichend, dass sie für Sie zu Allah beten, anstatt Sie zu loben. Möge Allah Ihren Eifer steigern und Ihnen Erfolg gewähren!

Was die im Hadith erwähnte Drohung angeht, so gilt sie für eine Person, die rezitiert, damit gesagt wird: Sie sind ein Rezitator und Wissen erlernt, damit gesagt wird: Ein Gelehrter. Was aber diejenigen betrifft, die den Menschen lehren, um Allahs Belohnung zu erlangen, so werden sie durch das Lob der Menschen nicht geschädigt, solange sie aufrichtig in ihren Handlungen sind.

Möge Allah uns Erfolg gewähren!

Schaykh Abdulaziz bin Baz, rahimahullah

Quelle: Majmu’ al-Fatawa Ibn Baz, Teil 5, Seite 387. Übersetzung: Abu Davut Konyevi