Frage:
Wie lehrt ein Vater seinen Kindern den Tauhid (islamischen Monotheismus)?‏
 
Antwort:
Er lehrt ihnen Tauhid genauso, wie er ihnen die anderen Dinge der Diin (Religion) beibringt. Das Beste, was es zu diesem Thema gibt, ist das Buch von Imam Ibn ‘Abdul-Wahhaab (rahimahullaah): „Uthuul ath-Thalaathah“ (Die drei fundamentalen Grundlagen). Er lässt es sie auswendig lernen, und erklärt es ihnen entsprechend ihrer Aufnahmefähigkeit und ihrem Verständnis. Dann wird viel Gutes dabei herauskommen, denn dieses Buch basiert auf Fragen und Antworten, sowie klaren und einfachen Aussagen, welche nicht kompliziert sind.

Dann zeigt der Vater ihnen die Ayaat (Zeichen) von Allah, damit man das, was in diesem kleinen Büchlein erwähnt wird, praktisch anwendet. Zum Beispiel, die Sonne. Der Vater fragt: „Wer erschuf sie?” Genauso der Mond, die Sterne, die Nacht und der Tag. Sag zu ihnen: „Wer erschuf die Sonne? Allah! Den Mond? Allah! Die Nacht? Allah! Den Tag? Allah! Allah (‘azza wa jall) hat all dies erschaffen.“
Dies alles, um das Bäumchen der Fitrah (natürlichen Veranlagung) zu gießen, denn der Mensch wurde mit der natürlichen Anlange erschaffen, an den Tauhid Allahs (‘azza wa jall) zu glauben. Wie der Prophet , sallallahu ‘alayhi wa sallam, sagte:

{كل مولود يولد على الفطرة; فأبواه يهودانه, أوينصرانه, أو يمجسانه.}

„Jedes Neugeborene wird auf der Fitrah geboren; seine Eltern machen aus ihm einen Juden, Christen oder Feueranbeter.“

Er bringt ihnen auch die Wudu (rituelle Gebetswaschung) bei, in dem er sie ihnen vormacht und erklärt: „So vollzieht man Wudu.“ Genauso verhält es sich mit dem Salaah (rituellen Gebet). (Dies alles) mit Allahs Hilfe, sowie der Bitte an Allah (‘azza wa jall) sie (die Kinder) rechtzuleiten.

Man sollte sich vor ihnen (den Kindern) außerdem von allen Äußerungen fernhalten, die dem guten Charakter widersprechen, ebenso von schlechtem Verhalten. Er sollte sie nicht an das Lügen, Betrügen und an schlechtes Benehmen gewöhnen. Selbst wenn er (der Vater) damit geprüft wird, wie beispielsweise mit dem Rauchen, so sollte er nicht vor ihnen rauchen, da sie sich so daran gewöhnen, und es leicht für sie wird, dies nachzuahmen.

Wisse, dass ein jeder Hausvorstand verantwortlich ist für diejenigen, die in seinem Haushalt wohnen, wegen Allahs (tabaaraka wa ta’aalaa) Aussage:

{يَا أَيُّهَاالَّذِينَ آمَنُوا قُوا أَنفُسَكُمْ وَأَهْلِيكُمْ نَاراً}

„O die ihr glaubt, bewahrt euch selbst und eure Angehörigen vor einem Feuer” (Surah At-Tahriim 66:6)

Wir können sie nur vor dem Feuer bewahren, indem wir sie daran gewöhnen gute Taten zu verrichten und schlechte Taten zu vermeiden. Der Prophet (sallallahu ‘alayhi wa sallam) bekräftigte dies als er sagte:

{الرجل راع في أهله, ومسؤول عن رعيته.}

„Der Mann ist ein Hirte für seine Familie, und er ist verantwortlich für seine Herde.“
 
Ein Vater sollte wissen, dass die Rechtleitung seiner Kinder von Vorteil für ihn selbst ist, im Dunyaa (Diesseits) und Aakhirah (Jenseits), denn diejenigen, die den Vätern und Müttern am nächsten stehen, sind die rechtschaffenden Kinder, männlich als auch weiblich.

{وإذا مات الإنسان انقطع عمله إلا من ثلاث: صدقة جارية، أو علم ينتفع به، أو ولد صالح يدعو له.}

„Wenn der Mensch stirbt enden seine Taten, außer Drei: ein fortwährendes Almosen (Sadaqah jaariyah), Wissen, von dem Nutzen gezogen wird, oder ein rechtschaffenes Kind, das für ihn betet.“

Wir bitten Allah (ta’aalaa) darum, uns dabei zu helfen dieses Amaanah (anvertraute Gut) sowie die Verantwortung zu tragen!


Schaykh Muhammad Ibn Saalih Ibn ‘Uthaymiin, rahimahullaah

Aus der offiziellen Webseite des Schaykhes; Audio: „Silsilah Nuur ‘alaa Darb“, Nr. 350, Seite 1

 

Übersetzt von Umm Khadidja