Frage:
Wir leben in England und an den Freitagen lehren wir an privaten Schulen für Kinder, welche aus Ländern wie Indien, Pakistan, und dem Yemen, usw. kommen, die Grundlagen unserer Religion und die arabische Sprache. In ihren normalen Schulen lernen diese Kinder durch Musik und Bilder, um ihr Verständnis und ihre Phantasie anzuregen, aber wenn sie an den Wochenenden in unsere islamischen Schulen kommen, um die islamischen Wissenschaften und Arabisch zu lernen, und wenn sie dort nicht diesen selben Reiz finden, würden sie das Interesse verlieren und nicht mehr kommen.

  • Ist es uns deshalb für diese Kinder erlaubt, musikalische Instrumente in islamischen Anaschid zu benutzen?
  • Und ist es erlaubt, sie mit den Bildern und Puppen, die ihnen gefallen, spielen zu lassen, damit sie gerne in die islamische Schule kommen, um ihre Religion zu lernen?

Antwort:
Es ist nicht erlaubt, musikalische Instrumente oder andere Spielsachen zu benutzen, seien diese für die Zwecke von islamischen Naschids oder andere Zwecke der Erziehung oder Gebiete, weil Allah (Erhaben ist Er) sagt:

{وَمِنَ النَّاسِ مَن يَشْتَرِي لَهْوَ الْحَدِيثِ لِيُضِلَّ عَن سَبِيلِ اللَّـهِ بِغَيْرِ عِلْمٍ وَيَتَّخِذَهَا هُزُوًا ۚ أُولَـٰئِكَ لَهُمْ عَذَابٌ مُّهِينٌ}

„Unter den Menschen gibt es manchen, der zerstreuende Unterhaltung erkauft, um (die Menschen) von Allahs Weg ohne (richtiges) Wissen in die Irre zu führen und sich über ihn lustig zu machen. Für solche wird es schmachvolle Strafe geben.” (Surah Luqman 31:6)

Zusammenhängen wird auch wird bei Al-Bukhari über die Autoritöt von ‘Abdur-Rahmaan bin Ghanam Al-Asch‘ary berichtet, der über die Autorität von Abu ‘Aamir oder Abu Maalik Al-Asch’ary sagte: „Bei Allah, er log nicht, als er mir sagte, er hörte den Propheten (sallallahu alayhi wa sallam) sagen:

{ليكونن من أمتي أقوام يستحلون الحِرَ والحرير والخمر والمعازف. ولينزلن أقوام إلى جنب عَلَم، يروح عليهم بسارحة لهم، يأتيهم لحاجة فيقولوا: ارجع إلينا غدًا، فيبيتهم الله ويضع العلم، ويمسخ آخرين قردة وخنازير إلى يوم القيامة}

‚Unter meiner Ummah wird es Völker geben, welche als erlaubt erachten werden: die Hira (Zina), die Seide, den Khamr (Berauschendes) und die Musikinstrumente. Und manche Völker werden in der Nähe eines hohen Berges leben; ihr Schäfer wird zu ihnen mit einer ihrer Herden am Abend kommen, und die Armen werden zu ihnen mit einem Bedürfnis kommen, aber sie werden sagen: ‚Kommt morgen wieder zurück.’ Allah wird sie in der Nacht zerstören und den Berg über ihnen zerschmettern und Er wird andere in Affen und Schweine verwandeln bis zum Tages der Auferstehung.‘” [1]

Jedoch sollte man sie mit guten (tayyib) Anaaschid stimulieren, welche nichts religiös Verbotenes beinhalten, und auch durch geeignete Auszeichnungen und andere Formen von erlaubter Aufmunterung und Motivation, welche nichts der verbotenen Dinge beinhalten. Allah (subhaanahu) erklärte für Seine Diener nichts als haraam (verboten), ohne dafür das, was halaal (erlaubt) ist bereit zu stellen, welches als ausreichender Ersatz gilt. Denn Er (subhaanahu) sagt:

{وَمَن يَتَّقِ اللَّـهَ يَجْعَل لَّهُ مَخْرَجًا}

„Und wer Allah fürchtet, dem schafft Er einen Ausweg“ (Surah At-Talaaq 65:2)

Und Er (subhaanahu) sagt auch:

{وَمَن يَتَّقِ اللَّـهَ يَجْعَل لَّهُ مِنْ أَمْرِهِ يُسْرًا}

„Und wer Allah fürchtet, dem schafft Er in seiner Angelegenheit Erleichterung.“ (Surah At-Talaaq 65:4)
 

Und mit Allah ist der Erfolg. Möge Allahs Salaah (Heil) und Salaam auf dem Propheten, seiner Familie und Gefährten sein.


Das Ständige Komitee für wissenschaftliche Forschung und Rechtsfragen
(`Abdullah ibn Ghudayyan, `Abdul-Razzaq `Afify, `Abdul-`Aziz ibn `Abdullah ibn Baz)

Fataawah al-Lajna ad-Daimah; Band 12, Seite 185-186; Fatwa Nr. 1440


[1] Al-Bukhari, Band 6, S. 243, als Kommentar, Band 4, S. 319, Nr. 4039, Zusammenfassende Erzählung; Ibn Hibban, Band 15, S. 154, Nr. 6754; At-Tabaraany, Al-Kabir, Band 3, S. 282, Nr. 3417; Al-Bayhaqy, Sunan, Band 3, S. 272 u. Band 10, S. 221; Al-Hafiz Ibn Hajar, Ta`liq Al-Ta`liq `ala Sahih Al-Bukhari, Band 5, S. 17, u. Fathul-Bary, Band 10, S. 51, Nr. 5590; Ibn Al-Qayyim, Tahdhib Sunan Abu Dawud, Band 5, S. 270-272.