Frage:
Ein Mann hat acht Kinder. Sechs von ihnen sind Allah gegenüber gehorsam, während die beiden anderen ungehorsam sind. Sie beten oder fasten nicht und sind ungehorsam gegenüber ihren Eltern. Der Vater will ihnen ihr Recht auf Erbschaft vorenthalten, wenn sie nicht bereuen. Bitte geben sie eine Information, über die Gültigkeit dieses Willens.

Antwort:
Dies ist nicht erlaubt, da es der Scharia und der Justiz, welche Allah angeordnet hat, widerspricht, vor allem zwischen Kindern. Es wurde von Ahmad und Abu Dawud (rahimahumullah) überliefert, dass Abu Umamah (radiAllahu anhu) berichtet hat, dass der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte: „Allah hat für jeden ein ihm zustehendes Recht zugesprochen, sodass kein Vermächtnis des Erbes vorgenommen werden muss.“ [1]

Es wurde von Al-Bukhari und Muslim (rahimahumullah) überliefert, dass Al-Nu’man ibn Bashir (radiAllahu anhu) berichtet hat, dass er sagte: „Mein Vater ging zum dem Propheten (sallAllahu alayhi wa sallam) und sagte: 'Ich habe diesen Sklavenjungen meinem Sohn gewährt.' daraufhin fragte der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam): 'Hast du jedem deiner Söhne das selbe gewährt?', er verneinte diese Frage. So sagte der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam): 'Nimm es zurück.' (In der Überlieferung von Muslim wird berichtet: 'Fürchte Allah, und sei Gerecht zu deinen Kindern.'). Mein Vater nahm dann den Sklavenjungen zurück." [2]

Wenn allerdings nachgewiesen wird, dass sie Kuffar (Ungläubige) sind, indem sie das Salah (Gebet) verlassen, z.B. nach deinem Tot, sollten sie nicht beerbt werden, auch wenn du dies nicht in deinem Testament festgesetzt hast. Denn der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte: 

{.لا يرث المسلم الكافر، ولا الكافر المسلم}

„Weder ein Muslim erbt von einem Kafir, noch ein Kafir von einem Muslim.“ [3]

Und mit Allah kommt der Erfolg. Möge der Frieden und Segen auf unserem Propheten Muhammad, seiner Familie und seinen Gefährten sein.

 

Das Ständige Komitee für wissenschaftliche Forschung und Rechtsfragen

Fataawa al-Lajna ad-Daima; Fatwa Nr. 1581; Band 16; S. 324

 


[1] Überlieft in dem Hadith von `Amr ibn Kharjah Al-Asady (radiAllahu anhu): Ahmad, Band 4, S. 186, 187, 238, und 239; Al-Tirmidhy, Band 4, S. 434, Nr. 2121; Al-Nasa'y, Band 6, S. 247, Nr. 3641-3643; Ibn Majah, Band 2, S. 904, Nr. 2712; Al-Darimy, Band 2, S. 419; Sa`id ibn Mansur, Band 1, S. 150, Nr. 428, (Als Sahih erklärt von: Al-A`zhamy); Al-Daraqutny, Band 4, S. 152- 153; `Abdul-Razzaq, Band 9, S. 70, Nr. 16376; Ibn Abu Shaybah, Band 11, S. 149; Abu Ya`la, Band 3, S. 78, Nr. 1508; Al-Tayalisy, S. 169, Nr. 1217; Al-Tabarany, Band 17, S. 32-36, Nr. 60-71; Al-Bayhaqy, Band 6, S. 264; und Al-Baghawy, Band 2, S. 288, Nr. 1460.

[2] Malik, Band 2, S. 751-752, Ahmad, Band 4, S. 268-271, 273 und 276; Al-Bukhari, Band 3, S. 134; Muslim, Band 3, S. 1242-1244, Nr. (1623 "13"); Abu Dawud, Band 3, S. 811 und 815, Nr. 3542 und 3545; Al-Nasa'y, Band 6, S. 258- 262, Nr. 3672-3686; Ibn Majah, Band 2, S. 795, Nr. 2375 und 2376; Al-Daraqutny, Band 3, S. 42; Ibn Hibban, Band 11, S. 499 und 505, Nr. 5106 und 5100; Al-Tahawy, Sharh Ma`any Al-Athar, Band 4, S. 84, 84-85, 87 und 86; Al-Bayhaqy, Band 6, S. 176 und 177; und Al-Baghawy, Band 8, S. 296, Nr. 2202.

[3] Al-Bukhari, Band 8, S. 11; und Muslim, [Sharh Al-Nawawy], Band 11, S. 25.