Sura 2 Al-Baqarah, Ayah 62:

{إِنَّ الَّذِينَ آمَنُوا وَالَّذِينَ هَادُوا وَالنَّصَارَىٰ وَالصَّابِئِينَ مَنْ آمَنَ بِاللَّـهِ وَالْيَوْمِ الْآخِرِ وَعَمِلَ صَالِحًا فَلَهُمْ أَجْرُهُمْ عِندَ رَبِّهِمْ وَلَا خَوْفٌ عَلَيْهِمْ وَلَا هُمْ يَحْزَنُونَ}

"Gewiss, diejenigen, die glauben, und diejenigen, die dem Judentum angehören, und die Christen und die Sabäer – wer immer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und rechtschaffen handelt, - die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll sie überkommen, noch werden sie traurig sein."

Nachdem Allah den Zustand und die Bestrafung derjenigen beschrieben hat, die sich Seinen Befehlen widersetzen, in Sünden verfallen und die Grenzen überschreiten, indem sie verbotene Handlungen begehen (bezogen auf die Ayah vorher), sagt Er über die früheren Nationen, die rechtschaffen und gehorsam waren, dass sie ihre Belohnung für ihre guten Taten erhalten. Dies wird bis zum Tage der Auferstehung der Fall sein.
Daher wird jeder, der dem schriftunkundigen Gesandten und Propheten folgt, ewige Glückseligkeit erlangen und er wird weder Angst davor haben, was in der Zukunft passiert, noch traurig darüber sein, was er in der Vergangenheit verloren hat. Allah sagt: "Sicherlich, über Allahs Gefolgsleute soll keine Furcht kommen, noch sollen sie traurig sein." (10:62)

Die Engel werden (dies) zu den sterbenden Gläubigen verkünden, wie in der folgenden Ayah erwähnt: "Gewiß, diejenigen, die sagen: „Unser Herr ist Allah“, und sich hierauf recht verhalten, auf sie kommen die Engel herab: „Fürchtet euch nicht, seid nicht traurig, und vernehmt die frohe Botschaft vom (Paradies)garten, der euch stets versprochen wurde." (41:30)

Ali bin Abi Talhah berichtet von Ibn Abbas, dass er über: "Gewiß, diejenigen, die glauben, und diejenigen, die dem Judentum angehören, und die Christen und die Sabäer – wer immer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt" sagte, dass Allah danach die folgende Ayah offenbarte: "Wer aber als Religion etwas anderes als den Islam begehrt, so wird es von ihm nicht angenommen werden, und im Jenseits wird er zu den Verlierern gehören." (3:85)

Diese Aussage von Ibn Abbas zeigt, dass Allah keine Tat von einer Person akzeptiert, außer sie fügt sich dem Gesetz Muhammads – also der Gesetzgebung nach Muhammads Prophetie. Vorher war jede Person auf dem richtigen Weg, die der Rechtleitung des eigenen Propheten gefolgt ist und war (somit) gerettet.

Warum die Juden „Yahud“ genannt wurden:
Die Juden waren die Anhänger des Propheten Musa, die sich (für Urteilssprüche auf die Thora) beriefen. „Yahud“ ist ein Wort, welches „bereuen/umkehren“ bedeutet, wie Musa sagte: "„… wir haben zu Dir zurückgefunden.“" (7:156)

Warum die Christen „Nasaara“ genannt wurden:
"„Wer sind meine Helfer (auf dem Weg) zu Allah (hin)?“ Die Jünger sagten: „Wir sind Allahs Helfer.“" (61:14)
Es wird gesagt, dass die Christen 'Nasara' genannt wurden, weil sie ein Land bewohnten, das An-Nasirah (Nazareth) genannt wurde, so wie Qatada, Ibn Jurayj und Ibn Abbas berichteten, und Allah weiß es am besten. Jedenfalls ist Nasara die Pluralform von Nasran.
Als Allah Muhammad als den letzten Propheten und Gesandten an alle Kinder Adams sandte, war die Menschheit verpflichtet, an ihn zu glauben, ihm zu gehorchen und sich von dem fernzuhalten, was er ihnen verboten hat; diejenigen, die dies tun, sind die wahren Gläubigen. Die Ummah von Muhammad wurde aufgrund ihrer Tiefe im Glauben und Gewissheit „Mu'minin“ (Gläubige) genannt und weil sie an all die vorherigen Propheten und an die Angelegenheiten des Verborgenen glauben.

Es gibt unterschiedliche Ansichten bezüglich der Identität der Sabäer:
Sufyan Ath-Thawri sagte, dass Layth bin Abu Sulaym sagte, dass Mujahid sagte: „Die Sabäer sind zwischen den Majus, Juden und Christen. Sie haben keine bestimmte Religion.“ Ähnliches ist von Ibn Abi Najih berichtet worden. Ähnliche Aussagen werden Ata und Sa'id bin Jubayr zugeschrieben. Andere sagten, dass die Sabäer eine Sekte von den Leuten der Schrift waren, die es pflegten, Zabur (Psalmen) zu lesen und andere waren der Meinung, dass es Leute waren, die die Engel oder die Sterne angebetet haben.

Es scheint, dass die korrekteste Meinung - und Allah weiß es am besten - Mujahids Aussage ist und derjenigen, die mit ihm übereinstimmen, wie Wahb bin Munabbih, dass die Sabäer weder Juden, noch Christen, noch Majus, noch Götzendiener waren. Vielmehr hatten sie keine bestimmte Religion, der sie folgten oder durchsetzten, weil sie gemäß ihrer Fitrah (natürlichen Veranlagung) gelebt haben. Dies ist der Grund, warum die Götzenanbeter diejenigen, die den Islam annahmen, als „Sabi‘“ bezeichneten, was bedeutet, dass sie sich von allen Religion abgekehrt haben, die auf der Welt existierten.

Einige Gelehrte sagen, dass die Sabäer diejenigen sind, die niemals eine Nachricht von irgendeinem Propheten erhalten haben.

Und Allah weiß es am besten.


Imam Ibn Kathir, rahimahullah

Aus dem Tafsir von Abu Al-Fida Ibn 'Umar Ibn Kathir