Frage:
Folgen die Erneuerer … Folgen sie ihm in Bezug auf Hajr?

Antwort:
Derjenige, welcher von ihnen fehlgeleitet wurde, wird belehrt, oh Brüder. Seid nicht voreilig. Unterrichtet sie und macht es ihnen deutlich, denn viele von ihnen sehnen sich nach dem Guten - sogar die Sufis. Bei Allah, wenn es eine starke Salafibewegung gäbe, würdest du sie in Gruppen und einzeln in die Salafiyyah eintreten sehen. Das Prinzip für euch sollte also nicht sein: Hajr, Hajr, Hajr - die Basis ist Hajr. Die Basis sollte die Rechtleitung der Menschen sein, die Menschen zum Guten zu bewegen.

Die Angelegenheit des Hajr könnte falsch verstanden sein. Wenn ihr die Menschen boykotiert, allen von ihnen, wer wird dann in die Sunnah eintreten?
Dieser Hajr, oh Brüder, war während der Tage von Imam Ahmed; die Dunya (dieser Tage) war gefüllt mit Salafiyyah. Und wenn Imam Ahmed sagte: „Fulan ist ein Mubtadi‘“, dann fiel er. Was ihr jetzt habt, an Salafiyyah?! (Jetzt) ist (sie) wie das weiße Haar auf einem schwarzen Bullen.

Die Basis für euch sollte die Rechtleitung der Menschen sein, indem ihr sie vor der Unwahrheit rettet. Seid sanftmütig mit den Menschen, macht Da’wah mit ihnen und bringt sie zusammen; (so) wird die Masse der Salafiyyin inscha’Allah wachsen, und ihr werdet viele der Menschen gewinnen.

Andererseits seid ihr muntafikh (eingebildet, aufgeblasen) und ähnlich. Und alle Menschen sind (in euren Augen) irregeleitet. Ihr beratet sie nicht, und es gibt (eurerseits) nichts, keine Erklärung - dies ist ein Fehler. Dies schließt die Türen zum Guten in den Angesichtern der Menschen. Ihr solltet also nicht nur zurechtweisen, rügen, tadeln.
Als er sagte: „Führt Hajr durch!” (zur Zeit von Imam Ahmed) war es möglich, dass eine Person der Bid’a zurückkehrt; sie war gezwungen zurück zu kehren (auf den geraden Weg des Islam). Sie sah die Dunya – alles von ihr – vor ihr waren die Salafiyyin, also war sie gezwungen, zurück zu kehren. Aber jetzt (heute) dreht sie sich um und sieht nicht die Salafiyyin; sie geht mit den Menschen. Gebt also acht auf diese Dinge.

Das Prinzip – die Basis – von euch sollte die Rechtleitung der Menschen sein, indem man sie zur Sunnah leitet und sie vor der Irreleitung bewahrt. Dies sollte euer Prinzip sein. Seid geduldig, tolerant und so weiter. Hiernach, als letzte Abhilfsmaßnahme bleibt das Ausbrennen. Doch dies vorzuziehen ist dies ein Fehler; möge Allah euch segnen!

Lasst also euer Prinzip sein, die Menschen zu retten. Bei Allah, viele der Menschen haben Gutes in sich, sie sehnen sich nach dem Guten. Sie gehen zu den Moscheen, und was suchen sie dort? Sie begehren das Paradies, oh Brüder, sie wünschen das Gute!
Doch müssen eure Methoden weise sein, bei Allah, weise und barmherzig. Derjenige, welcher fühlt, dass du dich hochmütig ihm gegenüber verhältst, wird nicht zu dir kommen. Er wird die Wahrheit von dir nicht hören wollen. Wenn du dich jedoch vor ihm bescheiden verhältst, deinen Flügel der Demut über ihm senkst, sanftmütig mit ihm bist und ihn mit Weisheit einlädst, wird er und werden inschaAllah, viele der Menschen zu den Salafiyyin übertreten.

Indien - und zwar das gesamte Indien - war gefüllt mit abergläubischen Menschen und Grabesanbetern, und die Ahl al-Hadith (Leute des Hadith) kamen mit Wissen und Weisheit. Sie gewannen Millionen von ihnen mit ihrer Weisheit und ihrem Wissen. Drei (oder) vier der Hauptstudenten von Scheikh Nadir Hasan stellten Indien auf den Kopf; mit ihrem Wissen und ihrer Weisheit.
Einen von ihnen prüfte Allah. Ein Mubtadi’ kam und schlug ihn mit einer Spitzhacke, bis er in seinen Augen am Ende seiner Kräfte und tot war. Sie kamen, nahmen diesen Kriminellen und warfen ihn ins Gefängnis. In dem Moment, als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte, sagte er: „Wo ist derjenige, welcher mich schlug, wo ist er hin gegangen?“ Sie sagten: „Sie warfen ihn ins Gefängnis.” Er sagte: „Nein, er sollte nicht ins Gefängnis geworfen werden. Er ist frei, ich vergebe ihm.“ Sie sagten: „Es ist aber geschehen, er steckt jetzt im Gefängnis.“ Sie weigerten sich ihn zu entlassen. Er (welcher geschlagen wurde) versorgte die Kinder des Kriminellen. Als der Kriminelle aus dem Gefängnis entlassen wurde, trat er zu den Salafiyyin über und das, obwohl er zu den größten Kriminellen gehörte!

Es gab eine Person im Sudan, deren Name Abul-Mahjub war. Er war der Erste, welcher die Salafiyyah im Sudan verbreitete. Sie schlugen ihn gewöhnlich, fesselten ihn an den Füßen und warfen ihn aus der Masjid. In dem Moment, wo er erwachte, würde er grinsen und weder Hassgefühle gegenüber irgendjemandem hegen, noch sich bei irgendjemandem rächen. Nichts dergleichen. Er würde breit grinsen und lächeln. Und viele Menschen seiner Maschaa‘ikh traten der Dawah-Salafiyyah bei!

Ich möchte nicht von euch verlangen, dass ihr dieses Niveau erreicht. Jedoch möchte ich für euch, oh Brüder, dass ihr ein wenig der Weisheit, der Sanftmut, der Geduld und den guten Vorsatz erlangt. Und wenn euer Vorsatz die Rechtleitung der Menschen ist, möge Allah euch segnen, dann bei Allah, werden die Menschen durch den weisen Charakter und die Sanftmut eurerseits eure Da’wah akzeptieren. Wenn ihr nichts als Grobheit und Härte an den Tag legen würdet, würden sie euch davonlaufen, wie Allah in Surah Imran, Vers 159 sagt: „Und in Anbetracht der Barmherzigkeit Allahs warst du (oh Muhammad) mild zu Ihnen; wärst du aber rau und harten Herzens gewesen, so wären sie dir davongelaufen. Darum vergib ihnen und bitte für sie um Verzeihung ...“


Schaikh Rabi‘ al-Madkhali, hafidhahullah

Aus einer Audioaufnahme des Schaikhes; aufgenommen im Ramadan 1423