Frage:
Was ist das islamische Urteil über Hypnose, durch die der Hypnotiseur Kontrolle über die hypnotisierte Person erlangt, und die Fähigkeit, sie zu beeinflussen, sie zu veranlassen eine verbotene Handlung zu unterlassen, sie von einer psychischen Erkrankung zu heilen, oder sie seine Befehle durchführen zu lassen?
Antwort:
Erstens:
 (...) Es ist nicht erlaubt, die Hilfe der Jinn oder anderer Kreaturen in Anspruch zu nehmen, indem man versucht, Angelegenheiten des Verborgenen heraus zu finden, sei dies, dass man sie anruft, versucht ihnen gefällig zu sein oder jede andere Methode. Vielmehr ist dies Schirk, weil es eine Art von Anbetung ist, und Allah Seine Diener gelehrt hat, Ihn allein anzubeten und zu sagen: {إِيَّاكَ نَعْبُدُ وَإِيَّاكَ نَسْتَعِينُ} „Dir allein dienen wir, und zu Dir allein flehen wir um Hilfe.” [al-Faatihah 1:5].
Und es ist bewiesen, dass der Prophet (sallallahu alayhi wa sallam) zu Ibn ‘Abbas sagte: {إِذَا سَأَلْتَ فَاسْأَلْ اللَّهَ, وَإِذَا اسْتَعَنْتَ فَاسْتَعِنْ بِاللَّهِ} „Wenn du bittest, dann erbitte von Allah, und wenn du Hilfe suchst, dann suche Hilfe bei Allah.“ [al-Tirmidhi, 2516]. 

Zweitens:
Hypnose ist eine Art von Wahrsagerei oder Magie, durch welche der Hypnotiseur die Jinn benutzt, die Versuchsperson zu bezwingen und dann durch ihre Zunge zu sprechen und ihr die Kraft zu geben, Dinge zu tun, durch welche er ihre Fähigkeiten kontrolliert. Dies ist, wenn der Jinn dem Hypnotiseur gegenüber aufrichtig ist und ihm gehorcht, als Gegenleistung für die Dinge, durch welche der Hypnotiseur sich ihm nähert. Der Jinn bringt die Versuchsperson dazu, den Wünschen des Hypnotiseurs nachzukommen, indem sie durch die Hilfe des Jinn Dinge tut oder Dinge erzählt. Auf diese Weise die Hypnose als Mittel zu benutzen, heraus zu finden, wo gestohlene Waren versteckt sind, oder wo sich verlorene Gegenstände befinden, oder als Mittel, Krankheiten zu behandeln oder irgendetwas anderes zu tun, ist nicht erlaubt. Vielmehr ist dies Schirk, wegen den oben genannten Gründen, und weil es beinhaltet, sich jemand anderem als Allah zuzuwenden und weil es über die gebräuchlichen Mittel hinausgeht, die Allah für Seine Geschöpfe geschaffen und ihnen erlaubt hat zu benutzen.
Das Ständige Komitee für islamische Forschung und Rechtsfragen
Fataawa al-Lajnah al-Daa’imah li’l-Iftaa’, Band 1, Seite 347-348, Fatwa Nr. 1779
Übersetzt von Umm Sayfullah