Frage:
Ist es für eine Frau zulässig, die Zakat aufgrund ihrem Besitz ihrem Mann zu geben, wenn er arm ist?

Antwort:
Es ist einer Frau erlaubt, die Zakat aufgrund ihrem Besitz ihrem Mann zu geben, wenn er arm ist, um seine Armut abzuwehren. Dies steht in Übereinstimmung mit der allgemeinen Bedeutung der Worte Allahs (subhana wa ta’ala): „Die Sadaqat (hier auch Zakat) sind nur für die Fuqara, die Masakin ...“ (Surah At-Taubah 90:6)

Möge Allah uns den Erfolg gewähren. Möge der Frieden und Segen auf unserem Propheten Muhammad, seiner Familie und seinen Gefährten sein.


Das Ständige Komitee für wissenschaftliche Forschung und Rechtsurteile

Fatawa Lajna ad-Da’ima; Band 10; Seite 63; alifta.net> Erste Frage der Fatwa Nr. 5394


 

Von Abu Sa’iid al-Khudri (radiya-llahu anhu) wird berichtet, dass der Prophet (sallallahu alayhi wa sallam) den Frauen befahl Almosen (Sadaqah) zu geben, und wo Zaynab, die Frau von ‘Abd-Allaah ibn Mas’ud zu ihm kam und sagte:

{يَا نَبِيَّ اللَّهِ، إِنَّكَ أَمَرْتَ الْيَوْمَ بِالصَّدَقَةِ. وَكَانَ عِنْدِي حُلِيٌّ لِي، فَأَرَدْتُ أَنْ أَتَصَدَّقَ بِهِ، فَزَعَمَ ابْنُ مَسْعُودٍ أَنَّهُ وَوَلَدَهُ أَحَقُّ مَنْ تَصَدَّقْتُ بِهِ عَلَيْهِمْ. فَقَالَ النَّبِيُّ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ: صَدَقَ ابْنُ مَسْعُودٍ، زَوْجُكِ وَوَلَدُكِ أَحَقُّ مَنْ تَصَدَّقْتِ بِهِ عَلَيْهِمْ.}

„O Prophet Allahs, heute hast du uns befohlen, Almosen zu geben. Ich habe etwas Schmuck und möchte ihn als Almosen spenden, aber Ibn Mas’ud behauptet dass er und sein Kind es mehr verdienen, meine Almosen zu erhalten.” Der Prophet (sallallahu alayhi wa sallam) sagte: „Ibn Mas’ud hat die Wahrheit gesprochen. Dein Ehemann und dein Kind haben mehr Recht, deine Almosen zu erhalten.” (Al-Bukhari, 1462; Muslim, 1000)

Al-Haafiz sagte: „Dieser Hadith zeigt an, dass es der Frau erlaubt ist, ihre Zakah ihrem Ehemann zu geben. Dies ist die Ansicht von Asch-Schaafa’i, Ath-Thawri und den zwei Gefährten von Abu Hanifah. Es war einer der zwei Berichte, die von Maalik, und von Ahmad überliefert wurden.
Dies wird von der Tatsache unterstützt, dass der Prophet (sallallahu alayhi wa sallam) nicht weiter mit ihr diskutierte, was dahingehend interpretiert werden kann, dass seine Aussage allgemein anzuwenden ist. Denn als sie „die Almosen“ {الصَّدَقَةُ} erwähnte, fragte er sie nicht danach, ob es freiwillige oder verpflichtende Almosen (d.h. Zakah) waren. Es ist, wie wenn er sagte: Es ist eine gültige Handlung für dich, sei dies in Bezug auf freiwillige oder verpflichtende Almosen.“


Schaykh Ibn ‘Uthaymin sagte: „Die korrekte Ansicht ist die, dass es erlaubt ist, dem Ehemann Zakah zu bezahlen, wenn er einer der Menschen ist, die ein Recht auf Zakah haben.
Vielleicht kann man den Beweis in den Worten des Propheten (sallallahu alayhi wa sallam) sehen, als er mit Zaynab, der Ehefrau von ‘Abd-Allaah ibn Mas’ud sprach:

{زَوْجُكِ وَوَلَدُكِ أَحَقُّ مَنْ تَصَدَّقْتِ بِهِ عَلَيْهِمْ}

„Dein Ehemann und dein Kind haben mehr Recht, deine Almosen zu erhalten.”

Wir können sagen, dass dies beides mit einschließt, sowohl die verpflichtende als auch die freiwillige Zakah. Wie dem auch immer sei, wenn der Hadith als Beweis heran gezogen werden kann, dann ist alles gut, aber wenn er sich nur auf freiwillige Almosen bezieht, dann können wir in Bezug auf das Geben von Zakah an den Ehemann sagen: Wenn der Ehemann arm ist, dann hat er ein Recht auf Zakah und wo liegt der Beweis dass dies nicht erlaubt ist? Denn wenn das Urteil nur mit Belegen bewiesen werden kann, dann gibt es keinen Beweis, weder aus dem Qur’aan, noch aus der Sunnah, dass eine Frau ihre Zakah nicht ihrem Ehemann geben darf.“ (Asch-Scharh al-Mumti’, 6/168-169)