Frage:
Es ist bekannt, dass viele Menschen wegen dem Monat Safar pessimistisch bezüglich vieler Angelegenheiten sind. Solche Menschen schließen zum Beispiel keine Heiraten im Safar. Ferner glauben viele Menschen, dass es nicht erlaubt ist, einen Stock zu brechen, Seile zu knoten oder Finger zu umschlingen, wenn eine Heirat abgeschlossen wird, weil es zum Scheitern solch einer Ehe führen wird und zur Disharmonie zwischen den Ehegatten.

Da all die genannten Glaubensvorstellungen auf der Aqidah gründen, bitte ich Sie, das Urteil dazu zu klären und uns zu raten. Möge Allah uns zu alldem leiten, was Er liebt und womit Er zufrieden ist.
 
Antwort:
Pessimismus im Safar ist nicht erlaubt. Es ist eine Eigenschaft der Jahiliyyah (vorislamische Zeit der Unwissenheit).
Der Monat Safar – wie alle anderen Monate – bringt nichts Gutes oder Schlechtes, da das Gute nur von Allah kommt und das Übel von Ihm vorher bestimmt ist. Ferner ist authentisch überliefert, dass der Prophet (sallallahu alayhi wa sallam) das Konzept des Pessimismus für ungültig erklärt hat, als er sagte:

{لا عَدْوَى ولا طيرة ولا هامة ولا صفر}

„Es gibt weder ‘Adwaa (Ansteckung, aus sich selbst entstehende Krankheitsübertragung ohne durch Allahs Anordnung), noch Tiyarah (schlechte Omen), noch Haamah (vorislamischer Aberglaube, dass die Knochen einer toten Person in eine Eule verwandelt werden), noch Safar (der Monat Safar wurde als Unglücksmonat in der Jahiliyyah angesehen)." (Al-Bukhari und Muslim)

Das Gleiche gilt für den Pessimismus bezüglich dem Umschlingen der Finger, dem Brechen von Stöckern, usw. wenn ein Ehevertrag geschlossen wird. Solche Glaubensvorstellungen sind falsch, gegenstandslos und deshalb sollten sie nicht von einem Muslim übernommen werden! Möge Allah uns Erfolg geben!


Schaykh ibn Baaz, rahimahullah

Veröffentlicht im ‚Ad-Da’wah-Magazin‘, Angelegenheit Nr. 1641, am 18.01.1419 n.H.

alifta.net> Sonstiges Fatwas (Safar)>  Pessimismus im Safar;
Band 28, Seite 357