"Möchte einer von euch gern, dass er einen Garten habe mit Palmen und Rebstöcken, durcheilt von Bächen, in dem er von allen Früchten hat, während ihn (schon) hohes Alter getroffen hat und er (noch) schwache Nachkommenschaft hat, und dass ihn (den Garten) dann ein glühend heißer Wirbelwind treffe und er hierauf verbrenne? So macht Allah euch die Ayat klar, auf dass ihr nachdenken möget!" (Sura al-Baqarah, Ayah 266)

Bukhari zeichnete auf, dass ibn Abbas und Ubayd bin Umayr sagten, dass Umar bin al-Khattab die Sahaba des Propheten (sallAllahu alayhi wa sallam) fragte: „Was meint ihr, über wen die Ayah (Möchte einer von euch gern, dass er einen Garten habe mit Palmen und Rebstöcken …) herabgesandt wurde?“ Sie sagten: „Allah weiß es am besten.“ Umar wurde zornig und sagte: „Sagt: Wir wissen es oder wir wissen es nicht.“ Ibn Abbas sagte: „Oh Führer der Mu‘minun! Ich habe eine Meinung darüber.“ Umar sagte: „Oh mein Neffe! Sag’ deine Meinung und setze dich nicht herab.“ Ibn Abbas sagte: „Dies ist ein bestimmtes Beispiel für eine Tat.“ Umar sagte: „Für welche Art von Tat?“ Ibn Abbas sagte: „Für einen wohlhabenden Mann, der für Allahs Wohlwollen arbeitet und Allah dann zu ihm den Schaytan schickt und er ungehorsam wird, bis seine guten Taten ausgelöscht sind.“

Dieser Hadith genügt als Erklärung für diese Ayah; sie zeigt uns ein bestimmtes Beispiel über eine Person, die zuerst gute Taten verrichtet und anschließend schlechte Taten folgen lässt – möge Allah uns davor bewahren. Also annulliert diese Person seine vorherigen guten Taten mit den späteren schlechten Taten. Wenn er dringend/verzweifelt die vorherigen Taten benötigt hat, waren da keine. Darum sagt Allah (sinngemäß): "während ihn (schon) hohes Alter getroffen hat und er (noch) schwache Nachkommenschaft hat, und dass ihn (den Garten) dann ein glühend heißer Wirbelwind treffe" – Mit glühend heißem Wirbelwind ist gemeint, dass durch ihn die Früchte verbrannt und die Bäume vernichtet sind.
Wie wird daher seine Situation wohl sein?

Ibn Abi Hatim zeichnete auf, dass al-Awfi sagte, dass ibn Abbas sagte: „Allah zeigte ein gutes Gleichnis und all seine Gleichnisse sind gut. Er sagte: "Möchte einer von euch gern, dass er einen Garten habe mit Palmen und Rebstöcken, durcheilt von Bächen, in dem er von allen Früchten hat" aber er verlor all diese Dinge im hohen Alter "während ihn (schon) hohes Alter getroffen hat" während seine Nachkommen und Kinder schwach sind kurz vor dem Ende seines Lebens. Dann kam ein rasanter Sturm und zerstörte seinen Garten. Er hatte weder die Kraft einen anderen Garten anzubauen, noch bot ihm sein Nachkommen ausreichende Hilfe an.
Dies ist die Situation eines Kafir an Yaum al-Qiyama, wenn Er zu Allah zurückkehrt und keine guten Taten als Entschuldigung oder Zuflucht aufweisen kann, so wie der Mann aus dem Gleichnis, der keine Kraft mehr hatte, seinen Garten neu zu bepflanzen. Die Kuffar werden keine Hilfe vorfinden, genauso wie die Nachkommen des Mannes aus dem Gleichnis ihm keine Hilfe zukommen lassen. Also wird ihm seine Belohnung vorenthalten werden zu einem Zeitpunkt, an dem er sie am meisten benötigt, so wie der Mann aus dem Gleichnis, indem er seinen Garten verlor, als er ihn aufgrund seines Alters und der Schwäche seiner Nachkommen am meisten benötigte.“

In seinem Mustadrak zeichnete Al-Hakim auf, dass der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) es pflegte, in seinem Dua zu sprechen: „Oh Allah! Gebe mir Deine beste Versorgung, wenn ich alt bin und in der Zeit, in der mein Leben endet.“
Darum sagt Allah (sinngemäß): "So macht Allah euch die Ayat klar, auf dass ihr nachdenken möget!" Damit ist gemeint, dass man die Gleichnisse und ihre beabsichtigten Auswirkungen begreifen und verstehen soll.

So wie Allah auch hier sinngemäß sagt: "Diese Gleichnisse prägen Wir für die Menschen. Aber nur diejenigen verstehen sie, die Wissen besitzen." (Sura al-Ankabut, Ayah 43)

 

Imam Ibn Kathir, rahimahullah

Aus dem Tafsir von Abu al-Fida ibn 'Umar ibn Kathir