Frage:
Wenn ein Christ mich nach einem Mushaf fragt, sollte ich ihm dann einen geben oder nicht?
 
Antwort:
Du solltest ihm keinen geben, kannst ihm jedoch daraus vorlesen, so dass er ihn hören kann. Du kannst ihn zu Allah (oder Allahs Religion) rufen und für seine Rechtleitung beten, auf Grund Allah (ta’aalaa) Aussage in Seinem gewaltigen Buch:
{وَإِنْ أَحَدٌ مِّنَ الْمُشْرِكِينَ اسْتَجَارَكَ فَأَجِرْهُ حَتَّىٰ يَسْمَعَ كَلَامَ اللَّـهِ ثُمَّ أَبْلِغْهُ مَأْمَنَهُ}
"Und wenn jemand von den Götzendienern dich um Schutz bittet, dann gewähre ihm Schutz" (Surah At-Tawbah 9:6)
 
Und der Aussage des Propheten (sallallahu ‘alayhi wa sallam):
{لا تسافروا بالقرآن إلى أرض العدو لئلا تناله أيديهم}
“Reist nicht mit dem Qur’aan in das Land der Feinde, da ich befürchte, dass sie ihn in die Hände bekommen.”
 
Dies beweist, dass ein Nicht-Mulim kein Mushaf gegeben werden sollte, um zu verhindern, dass er ihn erniedrigt und damit herumspielt. Man kann ihm aber daraus lehren, ihm vorlesen, und für seine Rechtleitung beten. Wenn er den Islam annimmt, dann kann man ihm einen Mushaf geben.
Es ist nichts dagegen einzuwenden, ihm einige Bücher des Tafsir oder Hadith zu geben, wenn Hoffnung darauf besteht, dass er davon Nutzen ziehen kann. Man kann ihm auch Übersetzungen der Bedeutung des edlen Quran geben.
 
Schaykh Abd al-Aziz bin Baz, rahimahullah
Majmuu’ Fataawaa von Schaykh Abd al-Aziz bin Baz (6/469-470)