Er (sallAllahu alayhi wa sallam) machte das Stehen gewöhnlich ungefähr genauso lang wie seine Ruku, wie bereits erwähnt; tatsächlich „stand er manchmal so lange, dass man sagen könnte: „Er hat vergessen“ [weil sein Stehen so lang war].“ (Bukhari; Muslim; Ahmad)

Er (sallAllahu alayhi wa sallam) wies sie immer an, dabei entspannt zu sein; deshalb sagte er „dem, der schlecht betete": „... dann hebe deinen Kopf, bis du gerade stehst [und jeder Knochen seinen eigenen Platz eingenommen hat]“ - in einer anderen Überlieferung: „Wenn du aufstehst, richte dein Rückgrat auf und hebe deinen Kopf, bis die Knochen zu ihren Gelenken zurückgekehrt sind.“ (Bukhari; Muslim (nur der erste Satz), Darimi, Hakim, Schafi'i und Ahmad. Mit „Knochen" ist hier das Rückgrat gemeint, die Wirbelsäule, wie bereits im Haupttext erwähnt.)

Er (sallAllahu alayhi wa sallam) erinnerte ihn auch: „Dass niemandes Gebet vollständig ist, bevor er dies nicht tut“ und er (sallAllahu alayhi wa sallam) pflegte zu sagen: „Allah, Der Mächtige und Erhabene, sieht nicht auf das Gebet Seines Dieners, der nicht seinen Rücken zwischen seinen Verbeugungen und Niederwerfungen gerade macht.“ (Ahmad und Tabarani in Muj'am al Kabir mit einer Sahih-Isnaad)

Die Bedeutung dieses Hadith ist klar und offensichtlich: entspannt stehen. Was den Gebrauch dieses Hadith durch unsere Brüder von den Hijaz und anderswo um das Platzieren der rechten Hand auf der linken Hand in diesem Stehen angeht, es ist weit hergeholt von der Bedeutung der vielfältigen Überlieferungen dieses Hadith. Tatsächlich ist es ein falsches Argument, weil das erwähnte Platzieren im Hinblick auf das erste Stehen sich auf keine der Überlieferungen oder Wortlaute des Hadith beziehen; wie kann man daher „die Knochen nehmen ihre eigenen Plätze wieder ein", das in dem Hadith erwähnt wird, darauf beziehen, die rechte Hand die Linke ergreifen zu lassen wie vor der Ruku?!

Dies würde angewendet, wenn alle Versionen des Hadith so ausgelegt werden könnten, dies zu bedeuten, was wäre also, wenn sie offensichtlich eine unterschiedliche Bedeutung beinhalten würden? Tatsächlich kann dieses Platzieren, das sie machen, überhaupt nicht aus diesem Hadith hergeleitet werden, weil das, was mit Knochen gemeint ist, die Knochen des Rückgrats sind, wie die Sunnah bestätigt: „Er stand gerade, bis jeder Wirbel an seinen Platz zurückgekehrt war".

Ich für meinen Teil habe keinen Zweifel daran, dass das Platzieren der Hände auf der Brust während dieses Stehens eine Bid'a und Irreführung ist, weil es in keinem der Ahadith über das Gebet erwähnt wird, trotz ihrer großen Anzahl. Hätte diese Praxis irgendeine Grundlage, hätte es uns in wenigstens einer Überlieferung erreicht. Darüber hinaus praktizierte dies kein einziger der Salafis, noch hat keine einzige Hadith-Schule es erwähnt, soweit ich weiß. Dies ist nicht unvereinbar mit dem, was Schaikh Tuwaijiri in seinem Artikel (S. 18-19) von Imam Ahmad (rahimahullah) anführte: „Wenn einer von euch möchte, kann er seine Hände an seinen Seiten lassen oder, wenn er das möchte, kann er sie auf seine Brust legen“, weil Imam Ahmad dies nicht dem Propheten (sallAllahu alayhi wa sallam) zuschrieb, sondern es von seinem eigenen Ijtihad und seiner Meinung sagte, und die Meinung kann irren.

Wenn ein authentischer Beweis die Bid'a einer Praxis nachweist, so wie diese, dann verneint die Aussage eines Imams nicht, dass es eine Bid'a sein kann, wie Schaikh-ul-Islam Ibn Taymyy'ah (rahimahullah) geschrieben hat. Tatsächlich sehe ich in seinen Worten ein Zeichen, dass Imam Ahmad das oben beschriebene Platzieren als ‚nicht in der Sunnah bewiesen‘ betrachtete, weil er die Wahl lässt, ob man es so macht oder nicht. Glaubt der respektierte Schaikh, dass der Imam auch eine Wahl lässt, wie man die Hände vor der Ruku zu halten hat?
Auf diese Weise ist bewiesen, dass das Platzieren der Hände auf der Brust nach der Ruku kein Teil der Sunnah ist.

Dies ist eine kurze Diskussion dieses Themas, das mit mehr Details und Tiefe behandelt werden könnte, aber wegen Platzmangels ist dies leider in meiner Widerlegung gegen Schaikh Tuwaijiri abgehandelt.


Scheikh Nasiir-ud-Diin al-Albaani, rahimahullah

Aus: „Das Gebet des Propheten vom Anfang (Takbir) bis zum Ende (Taslim) als ob du es sehen würdest“, Seite 86-87