Zusammenfassung [1] der Lehren und Nutzen des Salah

 

Salah allgemein

1. Dass Allah, der Erhabene, durch die fünf Gebete die Sünden wegwischt.

2. Dass die fünf Gebete eine Wiedergutmachung für das sind, was dazwischen passiert ist, wenn große Sünden vermieden wurden.

3. Dass Sünden eine Person verbrennen und zerstören, und daher ist es nötig, diese durch die Gebete auszulöschen.

4. Dass der Muslim den Status eines Wahrhaftigen (Siddiiq) und eines Märtyrers (Schahiid) erlangt aufgrund seiner Gebete, seiner Spenden und seines Fastens.

5. Die Vortrefflichkeit des Gebetes gegenüber anderen Taten. [2]

6. Dass Allah, der Erhabene, dem Gefährten eine Gunst erwiesen hat, durch das Er ihn das Paradies betreten lässt vor seinem Bruder, der als Märtyrer gestorben ist, weil er mehr gebetet hat als er.

7. Dass das Gebet das Licht ist, welches den Pfad des Dieners in dieser Welt und im Jenseits erleuchtet.

8. Dass eine Fülle von Niederwerfungen (Sujud) und Gebeten (Salawaat) der Weg ist, im Paradies in Gesellschaft des Gesandten (sallAllahu alayhi wa sallam) zu sein.

9. Dass die tote Person ein Zwei-Rakah-Salah mehr liebt als die Dunyah und alles, was darin ist.

10. Dass das Ausschütten des Herzens vor Allah im Gebet jemanden in den gleichen Zustand bringt wie an dem Tag, als man geboren wurde.

11. Dass wenn jemand ins Feuer gehen sollte, davor Zuflucht gesucht werden kann, man von den Engeln heraus genommen wird und erkannt wird an die Malen der Niederwerfung. [3]

12. Dass das Gebet mithilft, die Knoten zu lösen, die Satan am oberen Teil des Kopfes geschnürt hat.

 

 

Das Salah in der Nacht (Tahajjud)

13. Dass das Nacht-Gebet (Tahajjud) - nach den Pflichtgebeten - das vorzüglichste Gebet ist.

14. Dass derjenige, der nachts betet, einen Lohn erhält, welchen die meisten Menschen nicht erhalten.

15. Dankbarkeit wird Allah mit dem (Pflicht-)Gebet und dem Tahajjud gezeigt.

16. Dass das von Allah am meisten geliebte Gebet das Gebet von Dawuud (alayhi sallam) ist, welches bedeutet, dass man ein Drittel der Nacht betet und zwei Drittel der Nacht schläft. [4]

17. Dass Allah Seinem Diener mit der Stunde während der Nacht eine Gunst erwiesen hat, in der das Bittgebet beantwortet wird. Es ziemt sich für den Muslim, diese zu erstreben und zu suchen, so dass ihm das Gute dieser Welt und des Jenseits gegeben wird.

1.) Dass das Nachgebet (Tahajjud) ein Beweis für Rechtschaffenheit und Taqwah ist, und dass es Sünden sühnt und einen davor schützt, in Sünden zu fallen.

19. Dass Allah, der Allmächtige und Majestätische, Ehemann und Ehefrau – die einander beim Verrichten des Tahajjud helfen – mit Seiner Gnade umgibt. Wenn sich einer von beiden weigert, sprüht der andere Wasser auf sein oder ihr Gesicht.

20. Dass zwei Raka'aat im Tahajjud jemanden zu den Männern bzw. Frauen gehören lassen, die Allah oft gedenken.

21. Dass Allah erstaunt ist von einem Mann, der vom Schlaf aufsteht, sein Bettlaken, seine Frau und seine Liebe zu ihr verlässt, um das Gebet zu verrichten. Allah lacht wegen ihm und informiert die Engel über ihn.

22. Dass es keinen Neid oder Wettstreit gibt, außer den von zwei Männern, wovon einer nachts betet und den Qur’aan rezitiert, den Allah ihm geschenkt hat.

23. Dass wer immer zehn Ayat in der Nacht (im Salah) rezitiert hat, wird nicht zu den Unachtsamen geschrieben, ein Qintaar Lohn wird für ihn geschrieben und Allah, der Erhabene, wird zu ihm sagen: „Rezitiere und steige um einen Grad empor mit jeder Ayah.” bis er die letzte Ayah erreicht, die er kennt. Allaah begünstigt ihn mit der Ewigkeit.

24. Dass wer immer in der Nacht mit hundert Aayaat betet, zu den frommen Anbetern geschrieben wird, und wer immer mit tausend Ayat betet, zu den Muqantariin geschrieben wird, und wer immer mit zweihundert Ayat betet, zu den frommen Anbetern und den Aufrichtigen geschrieben.

 

Gemeinschafts-Salah in der Moschee [5]

25. Dass derjenige, der zum Gebet (in der Moschee) geht, um Ränge erhöht wird und seine Sünden entfernt werden, wenn er zur Moschee geht und davon zurückkehrt.

26. Dass er für jeden Schritt zehn gute Taten (Hasanaat) erhält.

27. Dass der Muslim zu den Betenden zählt vom Zeitpunkt, als er das Haus verlässt bis er zu ihm zurückkehrt.

28. Dass derjenige den größten Lohn für das Salah erhält, der am weitesten dorthin laufen muss, und dann derjenige, der weiter als er (von der Moschee) entfernt ist.

29. Dass ein Schritt, den der Diener zum Gemeinschaftsgebet macht, für ihn als Sadaqa gezählt wird.

30. Dass das Gehen vieler Schritte zur Moschee zum Ar-Ribaat (Schützen der Grenzen) gehört.

31. Dass jedes Mal, wenn der Diener morgens oder abends zur Moschee aufbricht, Allah für ihn ein Festessen im Paradies bereitet.

32. Dass Allah das Licht derjenigen, die durch die Dunkelheit zur Moschee gehen, an Yaum al-Qiyamah vollständig und perfekt macht.

33. Dass der Lohn für jemanden, der sein Haus im Zustand der Reinheit für das Pflichtgebet verlässt, dem Lohn des Pilgers im Zustand des Ihram entspricht.

34. Dass derjenige, der zur Moschee aufbricht, eine Garantie von Allah hat, dass Er ihn mit Nahrung versorgen und ihm (in seinen Angelegenheiten) genügen wird.

35. Dass derjenige, der zum Gemeinschaftsgebet geht, nachdem er seine Waschung verrichtet hat und unterwegs ist, um Allah, den Erhabenen, zu besuchen, mit einer großen Gunst beschenkt wurde, nämlich dass Allah diejenigen Seiner Diener ehrt, die Ihn besuchen, und Allahs Ehre für sie ist, dass Er ihren Iman vergrößert, ihnen Wohlwollen zeigt, sie belohnt, sie um Ränge erhöht, ihre Schwierigkeiten beseitigt und ihre Herzen zufrieden und glücklich macht.

36. Die Pflicht (für Männer), in der Gemeinschaft zu beten.

37. Dass der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) keine Zugeständnisse gemacht hat für den alten blinden Mann, dass er das Gemeinschaftsgebet lassen kann. Wie also kann denen, die fit und gesund sind, ein Zugeständnis gemacht sein?

38. Dass wer immer das Gemeinschafts-Salah aufgibt, mit Unachtsamkeit und damit, ein Siegel auf seinem Herzen zu haben bedroht ist.

39. Dass dem Gemeinschaftsgebet fernzubleiben ein Zeichen der Heuchelei ist.

40. Das extreme Streben der Sahaba (radiAllahu anhum), am Gemeinschaftsgebet teilzunehmen, trotz schwieriger Umstände.
Einige Salaf pflegten zu sagen: „Das Salah gehört zum Akhira, wenn du es also betrittst, so verlässt du die Dunyah.“


Aus Ibnu-l-Qayyims ‚Pfad zur Rechtleitung‘, Kapitel 9, S. 89-92


[1] Aus Hussains al-’Awaa’ischah’s As-Salaat, wa Atharuhaa fii Ziyaadati-l-Iman wa Tahdhiibi-n-Nafs
[2] Bedingung dafür ist, dass die Aqidah der Person korrekt und fehlerfrei ist und in Übereinstimmung mit der Aqidah der Salaf as-Salih dieser Ummah.
[3] Die Bedingung dafür, dass man durch die Fürsprache der Engel (und anderer) aus dem Feuer heraus genommen wird ist, dass man zu den Leuten des Tauhid gehört. Fürsprache ist nur für die Leute des Tauhiid.
[4] Aufgrund seiner (sallAllahu alayhi wa sallam) Aussage: „[…] Er pflegte es, die Hälfte der Nacht zu schlafen, ein Drittel zu beten und dann wieder ein Sechstel der Nacht zu schlafen.“ Wenn eine Hälfte zu einem Sechstel hinzugefügt wird, ergibt dies zwei Drittel.
[5] Anmerkung: Diese Vorzüge gelten spezifisch Männern. Für Frauen ist es besser und bringt es mehr Lohn in ihrem Haus zu beten.


Übersetzung von Abu ‘Iyaad Amjad Rafiq, vom Englischen ins Deutsche von M. Y. Bienas.