Frage:
Es gibt in Deutschland einen Daa‘i (Aufrufer), der in einem seiner Vorträge sagte, dass es nicht Bedingung ist, bei der Da‘wah (Aufruf) zu Allaah, die drei Unterteilungen des Tauhids kennen zu müssen, wenn er beispielsweise jemandem zum Gebet unterweist.
Er erwähnte, dass der Gesandte (sallallaahu alayhi wa sallam), seine Gefährten (Sahaabah), deren Nachfolger (Taabi’in) und die Nachfolger der Nachfolger (Atbaai Taabi’in) diese drei Unterteilungen nicht kannten. Und auch, dass diese drei Unterteilungen, die Gelehrten nach den (ersten) drei bevorzugten Generationen erfanden. Auch sagte er, dass es eine Erneuerung (Bid’ah) ist, die Kenntnis der Unterteilungen für die Da’wah (Aufruf zum Islaam), als Bedingung zu stellen. [1]

Ich wünsche Aufklärung und Ratschlag, möge Allaah Sie segnen.

Antwort:
Dieser ist ein Lügner (Kadhdhaab) oder ein Unwissender (Jaahil), der die Da‘wah nicht kennt. Falls er die Da‘wah kennt, so ist er von den Küken der Muslimbruderschaft (Ikhwaanul-Muslimiin); Hassan al-Bannah ihr Gründer und wer nach ihm gekommen ist. Alle Gesandten erklärten den Tauhid al-‘Ibaadah (islamischen Monotheismus (in) der Anbetung), und er ist der Tauhid, der zum Disput zwischen ihnen und ihren Völkern führte.

So wie Allaah (ta’aalaa) sagte:

{وَمَا أَرْسَلْنَا مِن قَبْلِكَ مِن رَّسُولٍ إِلَّا نُوحِي إِلَيْهِ أَنَّهُ لَا إِلَـٰهَ إِلَّا أَنَا فَاعْبُدُونِ}

„Und Wir haben vor dir (oh Muhammad) keinen Gesandten gesandt, dem Wir nicht offenbarten: ‚Es gibt keine (zurecht anbetungswürdige) Gottheit außer Mir, so dient Mir!‘“ (Surah Al-Anbiyaa‘ 21:25)

Wie auch andere Aajaat die diese Angelegenheit erklären. So wird von niemandem der Islaam akzeptiert bis er sich zu dem bekennt. Er bekennt sich zu der Schahaadah (Bezeugnis) Allahs und dem Bezeugnis dessen Propheten (sallallahu alayhi wa sallam). Es ist Pflicht (Waajib) die Bedeutung der zwei Bezeugnisse (Schahaadatayn) zu lehren und nach ihren Erfordernissen zu handeln.

Genauso ihre rechtschaffenden Anhänger, die Gefährten der Propheten, die Gefährten von Muhammad (sallallahu alayhi wa sallam) waren auf dem (Aufruf zum Tauhid der Anbetung), und ebenso ihre Nachfolger (Tabi‘uun) und wer nach ihnen kam von den Führern des Wissens, dem Glauben (Imaan) und der Religion (Diin) bis zum heutigen Tag.

So wird dem Kaafir (Ungläubigen) weder das rituelle Gebet (Salaah) gelehrt, noch das Fasten, noch das Entrichten der Zakaah, noch die Hajj, bis er den Islaam akzeptiert hat. Wer dies zulässt, ist entweder ein Unwissender - niemals wird dies von ihm akzeptiert. Dies ist ersichtlich aus dem Hadith von Muaa'd: „Du kommst zu einem Volk die zu den Leuten der Schrift gehören." - Gemeint sind die Leute von Najraan, die Juden und die Christen. „So ist das Erste, zu dem du sie aufrufst: Das Bezeugnis, „La ilaaha illa-llaah, wa ana Muhammdan Rasuulul-laah“ (Es gibt keine (zurecht anbetungswürdige) Gottheit außer Allaah und Muhammad ist der Gesandte Allaahs). Falls sie dir in dem gehorchen," - Pass genau auf! „So lehre sie, dass Allaah ihnen (insgesamt) fünf Gebete am Tag und in der Nacht zur Pflicht gemacht hat. Falls sie dir  in dem gehorchen, so lehre sie, dass Allaah ihnen Almosen verpflichtet hat, die von den Reichen genommen und den Armen gegeben wird.“

Dies ist der „Tauhid der Beabsichtigung des Verlangens“ {توحيد الإرادي الطلبي}

Des Weiteren gibt es den „Tauhid  des Wissens, der Mitteilung“ {توحيد العلمي الخبري}. Man kann ihn auch als „Tauhid der Kenntnis und Bestätigung“ {توحيد المعرفة و الإثبات} ausdrücken [1]. Dies ist erwiesen durch das gründliche Studieren der Aussagen der Grossgelehrten, wie auch die Ahadiith, die auf dies hindeuten. So ist dies durch das gründliche Studieren erwiesen. Der erste, der dies verdeutlichte war Abuu Hanifah (rahimahullaah) ebenso sein Schüler Abuu Yuusuf (rahimahullaah); danach haben es die Gelehrten zum Konsens erklärt. Gemeint sind die Gelehrten der Ahl-us-Sunnah wa-l-Jamaa'ah.

Die Salaf lehrten ihre Kinder: „Wer ist dein Herr (Rabb)?“ So sagt es: „Mein Herr ist Allah.“ Genauso lehrten sie: „Was ist deine Religion?“ So sagt es: „Der Islam.“ - „Wer ist dein Prophet?“ So sagt es: „Muhammad.“ Genau dies lehrten sie, und zwar gründlich. Ihre Bücher sind dafür bekannt.

Jedoch gibt es hier eine Sache. Wenn eine Person die Existenz Allaahs (‘azza wa jall) leugnet, so akzeptiert sie diese Religion nicht. Sie leugnet die Existenz Allaahs, so wie die Kommunisten und die Atheisten, die sich dem Judentum und Christentum zuschreiben. Die Kommunisten verleugnen dies.

Wenn zu ihnen Da’wah zum Islam beabsichtigt wird, so wird ihnen zuerst Tauhid ar-Rububiyyiah (islamischer Monotheismus in der Einzigkeit der Herrschaft Allahs) gelehrt und verständlich gemacht. Falls er nun den Tauhid ar-Rububiyyah bestätigt, wird ihm den Tauhid al-Uluhiyyiah (islamischer Monotheismus in der Einzigkeit der Anbetung Allaahs) und den Tauhid al-Asmaa' wa-s-Sifaat (islamischer Monotheismus in der Einzigkeit der Namen und Eigenschaften Allaahs) gelehrt.
Der Tauhid al-Asmaa' wa-s-Sifaat ist im zweiten Teil einbegriffen, nämlich dem Tauhid des Wissens, der Mitteilung. Den Tauhid des Wissens, der Mitteilung haben die früheren Generationen nicht verleugnet, weder die arabischen Götzendiener, die Qur‘aysch und wer auf ihrer Religion war noch wer um sie herum war. Die einzigen, die ihn verleugneten, waren die atheistischen Sternenanbeter. Und der dritte Tauhid, ist der Tauhid al-Asmaa‘ wa-s-Sifaat. Deshalb ist es für die Du’aat (Aufrufer) zu Allaah Pflicht (Waajib), dass sie den Tauhid al-Asmaa‘ wa-s-Sifaat lehren.
Wer Zweifel in seiner Anbetung hat, diesem wird der Tauhid ar-Rububiyyah erwähnt. Denn Allah erwähnte ihn im Qur‘aan, um die Diener zum Tauhid al-Uluhiyyah zu verpflichten. Darum sagten unsere Gelehrten: Der Tauhid ar-Rububiyyah verpflichtet den Tauhid al-Uluhiyyah. Und der Tauhid al-Uluhiyyah beinhaltet den Tauhid ar-Rububiyyah. Es kann sein das eine Person betet, aber nicht weiß warum sie betet.

So nehmt zur Kenntnis, was ich über diesen Mann sagte. Er ist ein Unwissender oder ein Lügner. So ist es weder erlaubt seine Vorträge anzuhören, noch Wissen von ihm zu nehmen.


Schaykh Ubayd al-Jaabirii, hafidhahullaah

Aus einer Audioaufnahme des Schaykhes


Aus dem Arabischen übersetzt von Abdul Aziiz aus Madinah

[1] Anmerkung: Der in der Frage gemeinte Daa‘i ist Pierre Vogel. Die Absicht des Nennens seines Namens ist nicht die, zu erniedrigen oder bloßzustellen, sondern dass ersichtlich wird, von wem der Schaykh verbietet, Wissen zu nehmen. Damit ist er nicht der einzige Gelehrte. So wurden z.B. Schaykh Hassan Al-Bannaa, Schaykh Abdullah an-Najmii und Schaykh Muhammad Bazmuul über bestimmte Aussagen und Handlungen Pierre Vogels befragt. Zudem gibt es etliche Aussagen wohlbekannter Gelehrten, die im klaren Widerspruch zu Aussagen und Handlungen von ihm stehen. Wir bitten Allah um Rechtleitung und Sicherheit für alle Muslime.

Siehe auch: