Frage:
Was ist das Urteil über eine Person, die behauptet das Verborgene (al-Ghaib) zu kennen?

Antwort:
Jemand, der behauptet das Verborgene zu kennen ist ein Kafir. Diese Person leugnet damit die Ayah: "Sprich: "Niemand in den Himmeln und auf Erden kennt das Verborgene außer Allah; und sie wissen nicht, wann sie wiederauferweckt werden."" (Naml:65)

Allah azza wa jall hat dem Propheten sallallahu alaihi wa sallam befohlen, den Menschen zu verkünden, dass außer Ihm weder in den Himmeln noch auf der Erde jemand Wissen über das Verborgene besitzt.  Daher leugnet eine Person, die das Gegenteil behauptet, diese Botschaft. Wir sagen diesen Menschen: ,Wenn sogar der Prophet sallallahu alaihi wa sallam das Verborgene nicht kannte, wie könnt ihr es dann wissen?‘
Wenn sie daraufhin antworten, dass sie besser seien als der Prophet, begehen sie mit diesen Worten Kufr. Wenn sie allerdings zugeben, dass der Prophet sallallahu alaihi wa sallam besser ist als sie, so sagen wir: ,Wenn ihr über das Verborgene Wissen besitzt, wieso wurde diese Fähigkeit dann nicht dem Propheten gewährt?‘ Allah ta‘ala hat über Sich selbst folgendes (sinngemäß) gesagt: "Er ist der Kenner des Verborgenen - Er enthüllt keinem Seine Kenntnis vom Verborgenen, außer allein dem, den Er unter Seinen Gesandten erwählt hat. Und dann lässt Er vor ihm und hinter ihm eine Schutzwache" (Dschinn, 26-27)

Eine weitere Ayah, die den Kufr der Personen beweist, die behaupten, das Verborgene zu kennen: "Sprich: "Ich sage nicht zu euch: »Bei mir sind Allahs Schätze«, noch kenne ich das Verborgene; auch sage ich nicht zu euch: »Ich bin ein Engel«; ich folge nur dem, was mir offenbart wurde." Sprich: "Können wohl ein Blinder und ein Sehender einander gleichen? Wollt ihr denn nicht nachdenken?"" (An’am, 50)


Scheikh Uthaymin, rahimahullah

1. Ausgabe von „Fatawa Arkanil Islam“